Meisensterben jetzt auch im Landkreis Northeim

Das mysteriöse Meisensterben, das in Rheinhessen zum ersten Mal beobachtet wurde, breitet sich immer weiter aus und ist nun auch im Landkreis Northeim angekommen.
„Augenscheinlich beschränke sich das Sterben nicht nur auf Meisen“, sagt Petra Bodenstein vom Nabu Northeim. „In Nörten-Hardenberg wurden tote Grünfinken gemeldet, am Kiessee ein Dompfaff und in Northeim mehrere Sperlinge.“
Die Tiere seien offenbar von einer bislang nicht identifizierten, aber für Singvögel vermutlich sehr ansteckenden Krankheit, möglicherweise Trichomonaden, betroffen, so Bodenstein. Um mehr über die Ursachen und die Verbreitung dieser Krankheit zu erfahren, rufe der Nabu jetzt dazu auf, kranke und tote Meisen unter www.NABU.de/meisensterben zu melden.
„Die Tiere fallen dadurch auf, dass sie nicht mehr auf ihre Umwelt reagieren, apathisch und aufgeplustert auf dem Boden sitzen und nicht vor Menschen fliehen. Oft wirken die Vögel, als hätten sie Atemprobleme. Augen, Schnabel und Teile des Federkleids sind häufig verklebt“, beschreibt Matthias Freter vom Nabu Niedersachsen das Krankheitsbild befallener Tiere. Die meisten Tiere seien oft auch in größerer Zahl in der Nähe von Vogelfütterungen gefunden worden. Der Nabu rate daher dazu, die Fütterung und das Bereitstellen von Tränken sofort einzustellen, wenn mehr als ein kranker Vogel an einer Futterstelle beobachtet wird.
Wer einen gerade erst gestorbenen Vogel findet, sollte diesen – unter Einhaltung der notwendigen Hygienemaßnahmen und ohne den Vogel zu berühren – luftdicht verpacken und im Eisfach aufbewahren, bittet der Nabu.
Erste Anlaufstellen zur Untersuchung von Proben sind die offiziellen Veterinärämter und die dahinterstehende Behördenkaskade bis zum Friedrich-Löffler-Institut auf Bundesebene.