Mit der Tuba von Northeim nach Namibia

Eine Instrumenten-Spende des Höckelheimer Posaunenchores hilft beim Aufbau einer Band in Afrika.
Northeim – Mit einem sperrigen Gepäckstück reiste jetzt der gebürtige Schnedinghäuser (Kreis Northeim) und versierte Hobbymusiker Leon Diekgerdes nach Namibia. Verpackt in einem dicken Instrumenten-Koffer hatte er eine Tuba dabei, die er als Spende seines Heimatposaunenchores Höckelheim in das afrikanische Land brachte.
Mit der Instrumentenspende unterstützt der Höckelheimer Posaunenchor, der zugleich Feuerwehrmusikzug ist, den Aufbau eines neuen Posaunenchores im namibischen Walvis Bay, einer 60 000-Einwohner-Stadt an der Atlantikküste, berichtet Diekgerdes. Er ist als Sozialpädagoge beruflich oft in Namibia, dort in einem Projekt der Suchttherapie tätig. Und zum größten Instrument der Blasmusik hat der 27-Jährige zudem eine besondere Beziehung: Er spielt leidenschaftlich selbst gern Tuba.
Das zwar gebrauchte, aber trotzdem bestens in Schuss befindliche Exemplar, das Leon erst per Flugzeug und dann per Transporter mit nach Walvis Bay brachte, ist für den Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde Maranatha Parish gedacht. Er befindet sich gerade im Aufbau und wird von Christina Afrikana geleitet.
Diekgerdes: „Christina macht seit 2015 Musik, ist in der Gemeinde sehr aktiv und sieht sich als eine Art Koordinatorin.“ Der Kontakt zu ihr sei vor zwei Jahren über den Landesposaunenwart für den Bezirk Göttingen, Günter Marstatt, entstanden. Dieser war schon öfter in Namibia und Südafrika, um die Zusammenarbeit zwischen deutschen und namibischen Posaunenchören zu fördern und dort musikalische Workshops anzubieten. „Christina war dringend auf der Suche nach einer Tuba mit ordentlichem Volumen, um ihrem neuen Posaunenchor musikalisch ein gutes Fundament zu geben“, berichtet Diekgerdes. Da habe sich sein Heimatverein in Höckelheim, der aktuell aus 35 Aktiven besteht, nicht lumpen lassen und Ja zur Instrumentenspende gesagt.
Ziel der in ihrer Gemeinde sehr engagierten Frau sei es unter anderem, junge Menschen von der Straße zu holen und ihnen die Möglichkeit zu geben, in einem musikalischen Ensemble mitzuwirken. „Unsere Gemeinde braucht eine Band, die den Jugendlichen eine Plattform bietet, sich nach der Schule mit Musik zu beschäftigen“, sagte Christina Afrikana hoch erfreut bei der Übergabe des Instruments. Der Posaunenchor sei eine tolle Gelegenheit, sich durch Musik geistig und emotional weiterzuentwickeln. Dies sei umso wichtiger, da die örtliche Schule Musik als Unterrichtsfach nicht anbiete.

Auch biete das Mitmachen in der Band, Gelegenheit Spieler aus anderen Städten und Gemeinden in der Region kennenzulernen.
Leon Diekgerdes: „Wir vom Höckelheimer Posaunenchor freuen uns richtig mit, so etwas unterstützen zu können.“ Die Höckelheimer Musikerinnen und Musiker treffen sich immer donnerstags ab 20 Uhr zu Probe unter Leitung ihres Dirigenten Jörg Mauksch. Interessierte Musiker seien dort jederzeit willkommen. Kontakt kann man per E-Mail aufnehmen unter posaunenchor-hoeckelheim@gmx.de.