Neue Initiative will Hilfsangebote für Northeimer sichtbarer machen

Northeim – Mit der Kälte kommt die Angst: Explodierende Lebensmittel- und Energiekosten, kalte Wohnungen und wenig zu Essen stellen viele Mitbürger vor große Probleme. Die Pastoren der Corvinus- und Apostelgemeinden Northeim und Northeims Bürgermeister Simon Hartmann stellten jetzt eine Initiative für eine Vernetzung bestehender Hilfen vor.
Die Initiative unter Regie der Stadt trägt den Namen „Offene Türen – offene Ohren“. Neben Vertretern der Stadt sind der Tagestreff Oase, das Integrations-Café Dialog, die Ambulanten Hilfen der Dachstiftung Diakonie sowie die Kirchengemeinden von Corvinus und Apostel darin vertreten.
Laut Apostel-Pastor Dr. Jens Gillner, der die Idee hatte, sei der Zweck der Initiative, die bestehenden Angebote der teilnehmenden Institutionen untereinander zu vernetzen und so für mehr Menschen zugänglich zu machen. Daher seien auch die Jugendhilfe Süd-Niedersachsen mit der mobilen Anlaufstelle „Backup“, die Schuldnerberatung der Diakonie Leine-Solling und die „Mieterinitiative gegen Silver Wohnen“ Teil der Kooperation, um ein niedrigschwelliges Angebot an vertrauten Orten anzubieten.
Pastorin Dr. Anne Barth von der Corvinus-Gemeinde betonte: „Wir wollen in der schwierigen Situation für jeden ein offenes Ohr haben. Keiner soll allein gelassen werden“. Die Kirchen wären weit in jeder Gemeinde und Ortschaft seelsorgerisch vernetzt. Wichtig sei aber auch, den Menschen den Zugang zu materiellen Hilfen anzubieten, wie Gillner betonte. So könne man Anträge auf Wohngeld gemeinsam ausfüllen. Heike Kunau von der Schuldnerberatung bot an, auch Beratungen in den einzelnen Einrichtungen vorzunehmen.
Bürgermeister Simon Hartmann befürchtet, dass sich angesichts von Pandemie und steigenden Lebensmittel- und Energiekosten die Situation für viele Menschen drastisch verschlechtern wird. „Gesetzgeberische Maßnahmen können die Situation nur abmildern. Wichtig ist aber, dass wir auch alle bedürftigen Menschen erreichen“, sagte er mit Blick auf mehr Beratungsangebote.
Dabei könne man nicht direkt mit Geld helfen, wie Friedhelm Schütte von der Northeimer Tafel erläuterte. Aber man könne den Weg zu konkreten Hilfen aufzeigen, auch wenn die Tafel angesichts der aktuellen Notsituation keine eigenen Beratungen anbieten könne. Aber mit Hinweisen auf mögliche Hilfen, Ansprechpartner und Angebote könne die Tafel aufgrund der vielen unterschiedlichen Sprachen, die die Helfer sprechen, viele Menschen erreichen.
Gleiches gilt auch für das Café Dialog, in dem ebenfalls viele Sprachen gesprochen werden. Die neue Initiative wird in den nächsten Wochen mit eigens entworfenen Plakaten beworben. Mit dem Plakat und bereits fertigen Flyern sollen Hilfsbedürftige über weitere Angebote informiert werden. Mit der Oase, der Awo, den Ambulante Hilfen, dem Café Dialog und den Angeboten der Corvinus- und Apostelgemeinden stehen täglich Türen offen und bieten Raum und Zeit für Informationen zu weiteren Hilfen. Im Februar will der Arbeitskreis der Initiative in einem weiteren Treffen ausloten, welche zusätzlichen Beratungsangebote wo benötigt werden.
Es gibt bereits etliche Anlaufstellen
Im Stadtgebiet Northeim gibt es bereits etlichen Anlaufstellen für Menschen, die angesichts der Energiekrise Hilfe suchen: Tagestreff Oase (Hagenstraße) montags bis freitags von 8 bis 14 Uhr, mittwochs 8 bis 10.30 Uhr, samstags und sonntags von 8 bis 10 Uhr; Awo (Alte Wache) donnerstags 9 bis 12 Uhr; Ambulante Hilfen (Schaupenstiel 28) montags bis freitags 9 bis 11 Uhr; Café Dialog (Von-Menzel-Straße 2, ab Januar Sudheimer Str. 65), Tel. 05551/58 94 69 0, Apostelgemeinde (Teichstraße 58) montags von 15.30 bis 17.30 Uhr; Corvinusgemeinde (Schumannstr. 8) mittwochs 15 bis 17 Uhr. (Axel Janßen)