Hohes Bußgeld droht: In Trinkhalle in Northeim gegen das Corona-Kontaktverbot verstoßen

In Northeim erwischt die Polizei mehrere Gäste in einer Trinkhalle. Für den Verstoß gegen das Corona-Kontaktverbot drohen Gästen und Gastronomin eine hohe Strafe
- In Hessen gelten Kontaktverbote und Regelungen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen
- Die Betreiberin einer Trinkhalle in Northeim (Niedersachsen) und mehrere Gästen hielten sich nicht daran
- Die Polizei erwischte sie bei einer Kontrolle, nun drohen Strafen
Northeim - Die PolizFrei ermittelt seit Montagabend (23.03.2020) gegen eine Kioskbetreiberin aus Northeim (Niedersachsen) und mehrere Gäste einer Trinkhalle im Friedrich-Ebert-Wall.
Polizeibeamte hatten am Montag gegen 20 Uhr mehrere Personen in der stadtbekannten Trinkhalle neben dem Kiosk bemerkt. Bei einer Kontrolle trafen die Northeimer Polizisten neben der Betreiberin des Kiosks noch drei 27, 51 und 64 Jahre alte Northeimer an, die in der Trinkhalle alkoholische Getränke zu sich nahmen.
Northeim: Corona-Regelungen missachtet - Polizei erwischt Gäste in Trinkhalle
Gegen die Kioskbetreiberin und ihre drei Gäste wurde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz eingeleitet.
Die Trinkhalle sei nur über einen Seiteneingang durch den Kiosk betretbar, erläuterte ein Polizeisprecher der Polizei Northeim. Kioske dürfen aufgrund der Ansteckungsgefahr des Coronavirus ihre Waren nur abverkaufen und sind für den Publikumsverkehr gesperrt.
Laut der Allgemeinverfügung des Landkreises Northeim ist der Verzehr der verkauften Lebensmittel "innerhalb eines Umkreises von 50 Metern zu diesen Betrieben unzulässig".
Northeim: Gäste haben Corona-Kontaktverbot missachtet
"Die drei Gäste und die Kiosbesitzerin haben außerdem gegen das bestehende Kontaktverbot verstoßen", erläuterte der Pressesprecher der Northeimer Polizei.
"In der Öffentlichkeit ist - wo immer möglich - ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen einzuhalten", so die Allgemeinverfügung des Landkreises Northeim mit den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Demnach sind Gruppenbildungen untersagt.
Die Polizei schickte die Gäste nach Hause. Doch damit ist die Sache nicht beendet. "Diesen Leuten steht jetzt ein Bußgeld ins Haus", sagte der Pressesprecher der Polizei Northeim.
Laut der Allgemeinverfügung des Landkreises Northeim werden derartige Verstöße "mit Bußgeldern bis zu 25.000 Euro geahndet".
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Von Kathrin Plikat
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