Northeimer demonstrieren für Weltoffenheit

Northeim. Für Toleranz, Weltoffenheit und ein friedliches Miteinander der Kulturen haben am Montagabend rund 350 Menschen demonstriert.
Sie waren einem Aufruf des Northeimer Bündnisses gegen Rechtsextremismus zu einer Kundgebung gegen Rassismus und Ausgrenzung gefolgt.
„Wir verabscheuen jede Form von Extremismus“, sagte die DGB-Ortsverbandsvorsitzende Erika Goebel, im Namen des Bündnisses auf dem Northeimer Münsterplatz. „Wir wollen unser Northeim nicht den Rechtspopulisten überlassen.“ Sie begrüßte unter den Teilnehmern insbesondere die beiden Bundestagsabgeordneten Wilhelm Priesmeier (SPD) und Roy Kühne (CDU) sowie die niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD).
„Es macht uns sehr traurig, dass dem Terror eine Maske des Islam gegeben wird“, sagte die Jugendsprecherin der Northeimer Ditib-Gemeinde, Naciye Göksu. Der Islam sei eine Religion der Barmherzigkeit und nicht des Hasses und der Gewalt. So wie die Terroristen die islamischen Gebote verletzten, so verstoße Pegida gegen das christliche Gebot der Nächstenliebe.
Sie forderte Muslime und Christen auf, einander noch besser kennenzulernen. „Wir fühlen uns integriert“, betonte Naciye Göksu. „Wir sehen uns als Teil Deutschlands.“
Der stellvertretende Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Leine-Soling, Bernd Ranke, betonte, man müsse die Sorgen und Ängste der Menschen ernst nehmen, aber wo es zu Diskriminierung und Ausgrenzung komme, „verlangt das unseren Widerstand“.
Nach seinen Worten sind nicht die Migranten die Ursache, sonden das eigene fehlende Engagement den eigenen Glauben und die eigene Kultur zu pflegen.
„Der Zuzug von Migranten ist ein Gewinn“, sagte der stellvertretende Superintendent - wenn die Integration gelinge. Dabei seien nicht nur die Politik und die Verwaltungen gefragt, sondern jeder einzelne in der Gesellschaft.
Außerdem sprach Bernd Lehr vom Festkomitee des Günterser Frühlingsfestes. Er forderte die Teilnehmer der Kundgebung auf, am 28. Februar zu dem Fest nach Güntersen (Landkreis Göttingen) zu kommen, mit dem gegen den an diesem Tag geplanten Aufmarsch von Neonazis im Ort demonstriert werden soll. (ows)