"Sehen lernen" mit Smartphone: Leine-Heide-Radweg wird zum Erlebnispfad

Northeim. Ein bislang einmaliges Projekt im Raum Südniedersachsen soll Ende April Premiere feiern: Dann wird der Leine-Heide-Radweg zwischen Northeim und Göttingen zu einem naturkundlichen Erlebnispfad.
Möglich macht dies das Öko-Institut Hardegsen. „Die Ausarbeitung, inklusive Vorbereitung hat rund zwei Jahre gedauert“, sagt Frank Dietrich vom Institut für allgemeine und angewandte Ökologie der HNA. Nun gehe es in die Umsetzung.
„Die Projektkosten belaufen sich auf 45.000 Euro. Unterstützt wurden wir von der niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, der Kultur- und Denkmalstiftung des Landkreises Northeim, der Kreis-Sparkasse Northeim und der Sparkasse Göttingen“, fährt Dietrich fort.
Mit dem Modellvorhaben sollen Freizeitspaß und Wissenswertes über Flora, Fauna und Geologie miteinander verknüpft werden, heißt es vom Institut. Das Ganze sei nicht nur für Radbegeisterte gedacht, sondern auch für Wanderer und Touristen.
Wie das Projekt, das unter dem Motto „Sehen lernen“ steht, funktioniert, erklärt das Hardegser Institut folgendermaßen: Radfahrer und Fußgänger werden per Smartphone von der hierfür erstellen Website www.sehen-lernen.org Auskünfte über Besonderheiten der Kulturlandschaft des Leinetals abrufen können. Elf Stationen sind ausgearbeitet. Orientieren sollen sich die Nutzer anhand von Kartenmaterial oder angegebener GPS-Koordinaten. Auf der Website stehen Texte, Bilder und Audio-Dateien zur Verfügung.
Für Menschen, die weniger technikbegeistert sind, werde es auch eine Broschüre geben, die zum Beispiel in den Tourist-Informationen ausliegen sollen. Zudem seien Informationstafeln geplant.
In der Regel fehle Spaziergängern und Radlern der Blick für die eher unscheinbaren Stellen in der Landschaft. Gerade die seien jedoch für den Naturschutz und den Erhalt der Artenvielfalt wichtig, heißt es in einer Mitteilung des Instituts. Zum anderen machten solche Stellen das Wesen der Kulturlandschaft aus. Mit dem Projekt solle ein stärkeres Bewusstsein für das Wesen der Kulturlandschaft geschaffen werden.