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Straßenkarneval Imbshausen: Kreativ gegen "Dorfsterben"

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Straßenkarneval in Imbshausen
„Lasst uns nicht ausbluten“: Straßenkarneval in Imbshausen mit einer starken Botschaft der Jugend. © Schrader

Imbshausen. Von Temperaturen um den Gefrierpunkt ließen sich weit über 1000 Karnevalsfans nicht entmutigen und pilgerten nach Imbshausen, um Straßenkarneval zu feiern.

Über zweieinhalb Stunden dauerte die Party auf der Hauptstraße, die für das Spektakel von der Polizei gesperrt blieb.

Mehrmals zog der große Umzug mit 30 Motivwagen und mehreren Fußgruppen an den Partygästen vorbei, die ihre Taschen mit Bonbons und Popcorn füllen konnten.

Angeführt wurde der Umzug von zwei Kutschen mit dem Prinzenpaar Dorothea Lehmann und Danny Kohlhase sowie dem Kinderprinzenpaar Amely und Malte. Der Fanfarenzug Lindau und die Formation Schottenrock aus Ellierode sorgen in der Nähe der Kutschen für Stimmung.

Bunt verkleidet präsentierten sich die Gruppen, tanzten als Flamingos oder mit buntem Federschmuck auf der Straße. Aber auch ernste Themen griffen die Narren auf: So wandte sich beispielsweise die Familie Wolter mit Freunden gegen das Müllchaos in den Meeren und forderte die Leute auf, ihren Müll nicht vor die Tür zu stellen, denn daraus wollte sie „Haute Couture“ machen. Ihre eigenen Entwürfe präsentierten sie auf ihrem Motivwagen. Die Eltern der Prinzessin riefen die Monarchie aus, um das Politikergezerre in Berlin zu beenden.

Dörfer sterben aus

Den Hilfeschrei „Lasst uns nicht ausbluten“ sendete die Jugend aus Kalefeld aus, die von ihrem mit Gräbern verzierten Wagen den Bevölkerungsrückgang der Dörfer im Alten Amt anprangerten. Jedes Grab stand für eine Ortschaft, das neben dem Namen auch das Jahr der ersten und das Jahr der letzten namentlichen Erwähnung zierte. Dem, wie abzulesen war, im Jahr 1238 gegründeten Wiershausen prognostizierten sie ein Ende für 2045.

Nach der zweieinhalbstündigen Straßenparty feierten die Zuschauer und Teilnehmer des Umzugs bis zum späten Abend im Dorfgemeinschaftshaus weiter. 

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