Northeimer Stadtwald soll der Trockenheit trotzen

Der Northeimer Stadtwald soll für den Klimawandel fit gemacht, die Umstrukturierung mithilfe eines sogenannten „klimaangepassten Waldmanagements“ vorangetrieben werden.
Northeim - Der Name kommt von einem Ende des vorigen Jahres aufgelegten Förderprogramm des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Aus ihm sollen in den nächsten 10 Jahren rund 800 000 Euro in den Stadtwald fließen.
Die Stadtverwaltung und Stadtförster Jonas Fürchtenicht befürworten das Programm und die Einbringung der Stadtwaldflächen, der Stadtrat soll darüber in seiner heutigen Sitzung (ab 17 Uhr Dorfgemeinschaftshaus Langenholtensen) entscheiden.
Insbesondere zwei Kriterien sind jedoch Bedingung für die Förderung. Zum einen sollen fünf Prozent der Waldfläche eines Reviers für 20 Jahre ganz aus der Bewirtschaftung herausgenommen und sich selbst überlassen werden. Im Falle der Stadtforst Northeim, der einschließlich des von ihm mit betreuten Bereichs der Forstbetriebsgemeinschaft Hagenberg 881 Hektar umfasst, wären das 44 Hektar. Diese Flächen sollen im Bereich Güntgenburg, auf noch nicht wieder aufgeforsteten ehemaligen Fichten-Flächen ausgewiesen werden.

44 Hektar sollen aus der Bewirtschaftung heraus
Für den Stadtwald Northeim stellt die Bedingung des Landes, dass für eine Langfristförderung des Waldumbaus fünf Prozent des Waldbestandes aus der Bewirtschaftung herausgenommen werden müssen, kein größeres Problem dar. Laut Stadtforstamt wären 44 Hektar südlich und östlich des Vorwerks Güntgenburg geeignet. Es handelt sich um 4 Fichten-Kalamitätsflächen. Auf ihnen sollen Sukzessionswälder mit hohem Pioniergehölz-Anteil (z. B. Birke, Eberesche) entstehen.
Zum anderen muss sich der Fördergeldnehmer, also der Stadtforst Northeim, verpflichten, künftig auf Pflanzenschutzmittel und Düngung zu verzichten. Dieses Kriterium war kürzlich für den Forstausschuss des Hardegser Stadtrates Grund dafür, das Programm „Klimaangepassstes Waldmanagement“ nicht in Anspruch nehmen zu wollen.
Zweck der Förderung sind der Erhalt, die Entwicklung und Bewirtschaftung von Wäldern, die an den Klimawandel angepasst (klimaresilient) sind. Nur klimaresiliente Wälder seien dauerhaft in der Lage, neben CO2-Bindung auch den Schutz der Biodiversität, die Erholungsfunktion für die Bevölkerung oder auch die Rohholzbereitstellung zu gewährleisten, heißt es dazu vom Land.
Mit dem Geld soll der Waldumbau gefördert werden – durch Verjüngung des Waldes vorrangig mit klimaresilienten Baumarten, wobei Naturverjüngung möglichst Vorrang vor Pflanzung haben soll, aber auch durch Verzicht auf Kahlschläge und Erhöhung an Totholz in den Beständen.
Zudem soll künftig vor der Ernte von Bäumen an Ort und Stelle ein fünfjähriger Vorbestand durch natürliche oder künstliche Verjüngung angelegt sein.
Northeims Stadtförster Jonas Fürchtenicht spricht sich für die Beantragung von Fördergeld aus dem Bundesprogramm „klimaangepasstes Waldmanagement“ und damit für die Einbringung der Stadtforstflächen in das auf 20 Jahre angelegte Programm aus. (Axel Gödecke)