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Vegetationsbrand für die Wissenschaft - Studie zum Feuer gegen Brombeeren im Hutewald

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Vegetationsbrand im Beweidungs-Projekt: Feuerwehrleute und Hutewald-Betreuer kontrollierten die Brandflächen gegen den Brombeerbewuchs.
Vegetationsbrand im Beweidungs-Projekt: Feuerwehrleute und Hutewald-Betreuer kontrollierten die Brandflächen gegen den Brombeerbewuchs. © Feuerwehr Bodenfelde/nh

Bodenfelde/Nienover – Als gelungenen Test für einen Ernstfall werten die Kreisfeuerwehr und die Niedersächsischen Landesforsten eine siebenstündige Übung mit 100 Beteiligten auf dem Gelände des Hutewald-Projektes im Reiherbach bei Nienover.

Da wurde am Samstag Feuer gelegt, um gegen Brombeerbüsche vorzugehen und damit gleichzeitig ein Buschbrand simuliert, der von der Forst wissenschaftlich begleitet wurde. Eine weitere Brombeerfläche wurde gemulcht und eine blieb unbehandelt. In zwei Jahren sollen Ergebnisse vorliegen.

Die Bekämpfung von Brombeeren durch Feuer sei historisch überliefert, wird Revierförster Tobias Kiens in einer Pressemitteilung der Kreisfeuerwehr zitiert. An mehreren Stellen haben Mitglieder eines Waldbrandteams sowie der Feuerwehr mithilfe von Stroh auf festgelegten Bereichen Feuer gelegt. Erste Untersuchungen hätten ergeben, dass die Verbuschung durch Flammen und Hitze reduziert wurden.

Parallel hat die Kreisfeuerwehr mit dem Wassertransportzug West und der Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 die Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung geübt.

Erstmals wurde ein „Utility-Task-Vehicle“ (UTV) eingesetzt, das in Kürze beim Kreis in Dienst gestellt werden soll und den Transport von Personal und Material in unwegsamem Gelände ermöglicht. Die Firma Northdocks, Kooperationspartner der Kreisfeuerwehr in Sachen „Virtual Reality“ (VR), hat bei dem Einsatz Daten zu Gerätschaften und Einsatztaktiken gesammelt. Dadurch soll die VR-Ausbildung bei der Feuerwehr verbessert werden.

Eingesetzt wurde zudem von der Technischen Einsatzleitung Bad Gandersheim eine neue Satellitenkommunikation. Grund ist, dass es im Solling oft Funklöcher im digitalen Netz gibt. Die Einsatzleitung stand so im ständigen Kontakt mit dem Stab der Kreisverwaltung und dem Stab Flächenlagen der Kreisfeuerwehr in Northeim.

Großes Aufgebot: Neben der Technischen Einsatzleitung des Kreises waren auch die Fachgruppen Information und Kommunikation sowie Öffentlichkeitsarbeit und Bevölkerungswarnung mit bei der Übung im Hutewald.
Großes Aufgebot: Neben der Technischen Einsatzleitung des Kreises waren auch die Fachgruppen Information und Kommunikation sowie Öffentlichkeitsarbeit und Bevölkerungswarnung mit bei der Übung im Hutewald. © Ortsfeuerwehr Bodenfrelde/nh

Feuerwehr und Mitarbeiter des Berliner Unternehmens Qntrol haben vom Boden und per Drohne aus der Luft Bilder erstellt, die vor Ort geschnitten, gemischt und per Satellit und Funkstrecken nach Northeim übertragen wurden. Mit dieser neuen Technik können im Ernstfall Live-Bilder zur Lagebeurteilung und Entscheidungsfindung an die zuständigen Stellen übertragen werden.

„Eine Übung, in der wir derart viele Systeme, Fahrzeuge, Geräte und Personal testen konnten, ist eine Ausnahme und zeigt, welches Tempo wir in Sachen Bevölkerungs- und Katastrophenschutz auf die Straße bringen“, sagt Kreisbrandmeister Marko de Klein. Beteiligt waren auch Feuerwehren aus Bodenfelde, Schönhagen, Volpriehausen, Lutterhausen und Hardegsen.

2022 sei mit seinen Wald- und Vegetationsbränden beispiellos gewesen. Deshalb sei es wichtig, Abläufe zu trainieren und Konzepte anzupassen. Die Zusammenarbeit mit den Landesforsten sei dafür unerlässlich.  jde

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