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Absolutes Feuerverbot beim Burg-Herzberg-Festival

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Von: Christine Zacharias

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Burg-Herzberg-Festival 2018: Festivalbesucher in Hängematten.
Entspannen im Schatten: Während rundherum eifrig aufgebaut und gewerkelt wird, lassen es sich diese Festivalbesucher aus Weißenburg in Franken in ihren Hängematten, die sie im Schatten einer aufwendigen Zeltdachkonstruktion aufgehängt haben, gut gehen. © Zacharias

Breitenbach/H. Mit den Auftritten der ersten Bands wird am Donnerstagmittag das Burg-Herzberg-Festival bei Hof Huhnstadt beginnen.

Da fast alle Tickets im Vorfeld verkauft worden sind, rechnen die Veranstalter mit 11 000 erwachsenen Festivalbesuchern. Dazu kommen zahlreiche Kinder, die keinen Eintritt bezahlen und vermutlich eine ganze Menge Tagesgäste. Viele der Besucher sind bereits seit Montag angereist: Das friedlich-fröhliche Festivalerlebnis ist ihnen fast genauso wichtig wie die Musik. Das Festival wird nicht nur von den Veranstaltern der Herzberg-Festival GmbH das ganze Jahr über vorbereitet und von 250 professionellen Helfern organisiert, auch für Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei bedeutet die Großveranstaltung erhöhten Aufwand. 

Die Freiwillige Feuerwehr Breitenbach hat mehrere große Wasserbehälter auf dem Festivalgelände bereitgestellt. Dazu stehen mit Wasser befüllte Güllefässer parat und drei Fahrzeuge der Firma Weiß, die über Wassertanks und einen Hochdrucksprühstrahl verfügen, erläutert Gemeindebrandinspektor Gerald Stein. Es gebe wegen der Trockenheit ein absolutes Feuerverbot auf dem gesamten Gelände, das von der Feuerwehr auch kontrolliert werde. Der Malteser-Hilfsdienst ist, so Alexander Ulrich, mit bis zu 34 Helfern Tag und Nacht einsatzbereit, um Sonnenstiche, Hitzeerschöpfung und andere gesundheitliche Probleme zu behandeln. Dabei werden die Malteser aus dem Landkreis Fulda von Freiwilligen aus ganz Deutschland unterstützt. Auch die Polizei ist vorbereitet, versichert Pressesprecher Horst Mertelmeyer. Es gibt eine Wache auf dem Gelände, dazu Streifen in Uniform und Zivil. Letztere kümmern sich auch um offensichtliche Drogenverstöße, „aber unser Schwerpunkt liegt nicht auf Drogen“, betont Mertelmeyer. Wichtig sei der friedliche Ablauf. Allerdings werde es parallel zum Festival Kontrollen des Anfahrtsverkehrs geben.

Bürgermeister: „Wir Identifizieren uns mit dem Festival“

„Die gesamte Gemeinde Breitenbach/H. identifiziert sich mit dem Burg-Herzberg-Festival“, sagt Bürgermeister Volker Jaritz, der das Festival selbst gerne besucht. In den letzten Jahren seien immer mehr Festivalgäste ins Dorf gekommen, hätten eingekauft oder auch ein Zimmer gemietet. „Die Händler sind gut vorbereitet auf die Besucher und passen auch ihre Öffnungszeiten an“, erklärt Jaritz. Der Bürgermeister lobt auch die gute Zusammenarbeit mit Veranstalter und allen beteiligten Behörden. Das Sicherheitskonzept werde ständig aktualisiert. Inzwischen könnten alle auf elektronische Informationen zugreifen. Bei der Versorgung mit Trink- und notfalls auch mit Löschwasser könne Breitenbach/H. auf die Unterstützung der Nachbarkommunen Ottrau und Alsfeld zurückgreifen, „Wir liefern 100 m3 pro Tag.“

Eine Schubkarre voll Getränke

Eine weite Anreise hatte die muntere Gruppe, sich es sich in der „Bar jeder Sinne“ auf alten Sofas unter einem schattigen Zeltdach gemütlich gemacht hat, nicht. „Wir kommen aus Ottrau, dem Nachbarort“, erzählt einer der Festivalbesucher.

Er nimmt sich Urlaub für die ganze Woche und genießt einfach die Festival-Atmosphäre mit alten und neuen Freunden. „Die Musik ist auch wichtig“, betonten die Ottrauer. Vor allem aber sei die Atmosphäre toll.

Miriam und Frank aus Bonn sind mit ihren vier Kindern angereist und gönnen sich beim ersten Bummel über das Festivalgeände ein kühles Eis. Auch sie sind gemeinsam mit Freunden da. „Ich muss jetzt erstmal mein Schlamm-Trauma vom letzten Jahr verarbeiten“, scherzt Miriam. Da war sie alleine mit den beiden jüngsten Kinder auf dem Burg-Herzberg-Festival. Das Baby konnte ohnehin noch nicht laufen und auch das zweite Kind musste sie den ganzen Tag durch den Schlamm tragen, erzählt sie lachend. Jetzt freut sich die ganze Familie auf eine Woche Urlaub mit viel Musik und netten Menschen.

Während die frühzeitig angereisten Festivalbesucher die heißen Tage mit kühlen Getränken oder Eis entspannt angehen, wird überall in Freak-City noch eifrig gewerkelt. Händler bauen ihre Stände auf, ein Paar räumt große Mengen Holz für einen Pizzaofen von einem Anhänger, Traktoren bringen Wasser in größeren Mengen und auch an den Bühnen und dem Kinderzelt wird noch gearbeitet.

Beladen mit Zelten, Schlafsäcken, Campingstühlen und natürlich größeren Getränkevorräten, die in Schubkarren, Bollerwagen oder auf Sackkarren schnaufend den Berg hinauf transportiert werden, strömen seit Montag ständig Festivalbesucher auf das Gelände oberhalb von Hof Huhnstadt.

Die monatelang gesperrte Bundesstraße 62 zwischen Breitenbach und Gehau hat zwar noch keine Markierungen, ist aber rechtzeitig fertig geworden, sodass die Hippies nicht über die weiträumige Umleitungsstrecke anreisen müssen. Darauf hatte Bürgermeister Volker Jaritz bei der Planung größten Wert gelegt.

Auf drei Bühnen (Main Stage, Freak Stage, Mental Stage) beginnt das Musikprogramm am Donnerstagmittag und läuft bis zum Sonntagabend. Neu ist in diesem Jahr der Höllenschuppen für Avantgarde-Musik. Dort geht es bereits am Mittwochabend los.

Alle Beteiligten freuen sich nun auf ein friedliches und fröhliches Festival ohne Zwischenfälle. (zac) 

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