Alheimer Alexander Bestvater stellt in seinem Podcast Menschen aus der Region vor

In seiner neuen Podcast-Reihe Charakterköppe stellt der Alheimer Menschen aus der Region vor und versucht hinter die Fassade zu blicken.
Heinebach – Charakterköppe – ein hessischer Ausdruck für Menschen mit Charakter. Manche von ihnen haben außergewöhnliche Berufe, andere haben besondere Herausforderungen im Alltag. „Ganz egal was es ist, ich möchte wissen, wie es sich anfühlt so zu sein, wie sie sind, um das zu tun, was sie tun. Es ist ein Versuch den Menschen, der mir gegenüber sitzt, besser zu verstehen und ein kleines bisschen in sein Leben einzutauchen“, sagt Alexander Bestvater aus Heinebach, der jüngst die Podcast-Reihe „Charakterköppe“ ins Leben gerufen hat, um den ein oder anderen „Kopp“ aus der Region etwas besser kennenzulernen.
Christian Grunwald, Rathauschef von Rotenburg, sprach mit Bestvater in seiner ersten Folge über das Leben als Bürgermeister. Christopher Meyer aus Niederellenbach erklärte ihm in der zweiten Folge weshalb man aus Alheim auswandert und in Papa-Neuguinea als Missionar ein neues Leben beginnt.
Bestvater führte zudem Podcast-Folgen mit Dr. Sebastian Schiel aus Fulda über das Leben und den Alltag als Palliativmediziner und mit Benjamin Funk aus Rotenburg über Rückschläge und Herausforderungen als Deutscher, der seit mehreren Jahren in Israel lebt.
Gespräche, die Zuhörer berühren
„Die Idee, einen Podcast zu produzieren, ist durch mein Interesse an Menschen entstanden. So habe ich die Möglichkeit, mich mit verschieden Menschen zu unterhalten und ihnen alle möglichen Fragen zu stellen“, sagt Bestvater, Gründer der Alheimer Werbe- und Marketing-Agentur b3plus.
Dabei stellt der 42-Jährige in den Folgen, die rund anderthalb bis zwei Stunden dauern, keineswegs oberflächliche Fragen, sondern versucht hinter die Fassade der „Köppe“ zu blicken und herauszufinden, was sie bewegt. Gespräche, die den Zuhörer berühren, sind das Ergebnis. „Beispielsweise der Palliativmedizinier öffnete sich während der Aufnahme so sehr, dass er mir von einem Ausschnitt seines Lebens erzählte, in dem er selbst sehr stark erkrankt war und Depressionen hatte“, erzählt Bestvater.
Auch Grunwald habe sehr vertraute und persönliche Geschichten erzählt, beispielsweise von dem Tod seines Vaters. „Berührt war ich auch, als mir Benjamin Funk, teilweise den Tränen nah, über sein Leben in Israel sprach und seinen Wunsch, wieder nach Deutschland zurückzukehren, was aber leider nicht geht, wie er erzählte.“
Der Sinn des Lebens
Eines haben alle vier bereits erschienenen Folgen gemeinsam: die erste und die letzte Frage des Audioformats sind immer die gleichen. „Ich steige immer mit der Frage ein, wie es der Person geht. Das ist eine Frage, die leider an Gewicht verloren hat, obwohl sie so wichtig ist. Ich nutze die Frage daher nicht als Floskel, sondern möchte wirklich wissen, wie es dem Menschen geht“, sagt Bestvater.
Gekrönt werden die tiefgründigen Gespräche dann mit der Schlussfrage: „Hast du das Gefühl, dein Leben macht Sinn, und wenn ja, welchen?“ Eine Frage, die oft nicht nur die Interviewpartner von Bestvater zum Grübeln bringen, sondern auch die Zuhörer des Audioformats. „Ich habe schon von einigen Leuten gehört, dass sie dadurch zum Nachdenken angeregt worden. Generell gab es wirklich schon sehr viel positives Feedback, damit hatte ich gar nicht in dem Maß gerechnet“, so Alexander Bestvater.
Alle zwei Wochen donnerstags erscheint künftig eine neue Folge, die nächste am 9. März. Ideen habe der gelernte Bankkaufmann, der auch Betriebswirtschaftslehre studiert hat, viele für künftige Gespräche. „Ich habe eine Liste mit rund 50 spannenden Personen, mit denen ich gerne mal reden würde“, so Bestvater. Darunter sei zum Beispiel eine Frau, die seit vielen Jahren Pflegekinder aufzieht.
Auch ein weiterer Podcast, nur für Bürgermeister-Kandidaten aus der Region, ist bereits in Planung. „Die Personen statt ihre Wahlprogramme entscheiden oft Bürgermeisterwahlen. Daher wollen wir ihnen die Chance geben, sich den Wählern genauer vorzustellen.“ Die Alheimer Kandidaten Dr. Andreas Brethauer und Martin Stückrad seien die ersten des Formates, dessen Idee aus „Charakterköppe“ entstanden sei.
Info: „Charakterköppe“ kann auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie Spotify, Apple-Podcast, Amazon Music gehört werden. (Von Carolin Eberth)