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Anke Hofmann will Teamspielerin bleiben: Antrittsrede von Bad Hersfelds neuer Bürgermeisterin

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Seit vier Wochen im Amt: Anke Hofmann.
Seit vier Wochen im Amt: Anke Hofmann. © Struthoff

Antrittsrede von Bad Hersfelds neuer Bürgermeisterin vor der Stadtverordnetenversammlung

Bad Hersfeld – Sie habe zuweilen das Gefühl, dass viele Menschen gar nicht wahrnehmen, „welche Vorzüge und Stärken unsere Stadt hat, da oftmals zuerst die Probleme gesehen werden“. Für die einen sei das Glas immer halb leer, für die anderen halb voll.

Dabei sei Bad Hersfeld eine tolle Stadt und habe eine Menge zu bieten. Wirtschaftlich stehe die Stadt solide dar. „Wir haben ungewöhnlich viele kommunale Infrastrukturen anzubieten– und unser Freizeit- und Kulturangebot, das auch von einer vielfältigen Vereinslandschaft geprägt ist, kann sich sehen lassen“, sagte die Bürgermeisterin. Sie dankte den Bürgerinnen und Bürgern für das ihr entgegengebrachte Vertrauen. Beeindruckt habe sie während des Wahlkampfes die große Freundlichkeit und Gesprächsbereitschaft, mit der ihr die Menschen begegnet sind.

„Auch wenn ich nicht bei jedem Thema sofort reagieren kann, seien Sie sicher, es ist nicht vergessen. Was jedoch nicht heißt, dass es immer positive Antworten geben wird. Nicht alles, was man sich wünscht, ist möglich. Manchmal müssen Wünsche auch im Gesamtinteresse von Bad Hersfeld zurückstehen“, sagte Hofmann.

Sie dankte auch den Kommunalpolitikern und ihren politischen Kontrahenten Karsten Vollmar und Karsten Backhaus für den fairen Wahlkampf. Zugleich warb sie im Stadtparlament für Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinaus, die sie fair vorleben wolle. „Das Amt der Bürgermeisterin ist kein parteipolitisches Amt. Als Beamtin gilt für mich eine Neutralitätspflicht“, sagte sie mit Blick auf das Beamtenstatusgesetz.

Direkt wandte sich Hofmann auch an ihre Kollegen in der Stadtverwaltung. Der Wechsel an der Rathausspitze bringe auch für sie Veränderungen, die über den bloßen Wechsel des Namensschildes am Büro hinausgingen. „Wir werden sicherlich nicht in allen Punkten immer einer Meinung sein – doch konstruktive Diskussionen bringen uns auch weiter. Sollte es dennoch Probleme geben – meine Tür steht Ihnen und Euch immer offen.“

Erneut beschrieb Anke Hofmann in ihrer Antrittsrede auch die großen Herausforderungen, die Bad Hersfeld in den nächsten Jahren erwarten. Dazu gehörten neben den Planungen für das Wever-Areal, auch das Stadt- und Kreisarchiv sowie das Funktionsgebäude für die Festspiele. „Die Umsetzung dieser Meilensteine der Stadtentwicklung war für mich in den letzten Wochen schon Chefsache und wird es bleiben.“ Erneut kündigte Hofmann eine Offensive gegen den Leerstand in der Innenstadt an, sowie mittelfristig mit dem Aufbau einer weiteren Kindertagesstätte.

Auch die Feuerwehr könne weiterhin auf die Erfüllung der kommunalen Pflichtaufgaben und ihre Unterstützung setzen. Es sei nicht selbstverständlich, „dass die Kameradinnen und -kameraden freiwillig und ehrenamtlich ihre Gesundheit und manchmal auch ihr Leben für uns riskieren.“

Hofmann bekräftige ihren „großen Wunsch“, Bad Hersfeld voranbringen zu wollen. Zugleich wolle sie aber „auch als Bürgermeisterin Teamplayerin bleiben“. Sie können nur erfolgreich sein, wenn die politischen Verantwortlichen, die Verwaltung sowie Bürgerinnen und Bürger gemeinsam vorangehen. Dazu wolle sie ihren Beitrag mit vollem Einsatz leisten. (Kai A. Struthoff)

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