Hugendubel übernimmt Hoehlsche Buchhandlung in Bad Hersfeld

Das Unternehmen Hugendubel aus München übernimmt die Hoehlsche Buchhandlung in der City-Galerie in Bad Hersfeld. Der bisherige Inhaber Jürgen Bode geht in Ruhestand.
Bad Hersfeld / Bebra – Nach 44 Jahren im Buchhandel, davon 33 Jahre als Inhaber der Hoehlschen Buchhandlung, hört Jürgen Bode auf und geht in den Ruhestand. Das bedeutet jedoch nicht das Aus für die Buchhandlungen in der City-Galerie in Bad Hersfeld und im „be!“ in Bebra. Die werden weitergeführt, betont Bode. In Bebra tut dies seine Frau Ulrike Bednarz, in Bad Hersfeld wird die Firma Hugendubel Laden, Mitarbeiter und Mietvertrag übernehmen.
„Mit dem Eintritt des Familienunternehmens aus München besteht die Buchhandlung in de City Galerie übergangslos fort“, heißt es in einer Pressemitteilung von Hugendubel. „Ab April firmiert das Geschäft unter dem Namen Hugendubel.“
Für die Kunden solle sich jedoch nichts ändern, versichert Bode. Sie werden nach wie vor ihr langjährig bekanntes Beratungsteam und den vertrauten Service vorfinden, auch Gutscheine könnten weiter eingelöst werden, versichert Bode. Er ist überzeugt, mit Hugendubel einen guten Nachfolger gefunden zu haben, ein Familienunternehmen, das sich eindeutig zum Buch bekenne und die Hoehlsche Buchhandlung „in der Tradition unseres Konzeptes“ künftig fortführen werde.
Die Firma Hugendubel wurde 1893 gegründet und ist laut Pressemitteilung deutschlandweit an rund 3000 Standorten vertreten. Unter der Leitung der Geschwister Nina und Maximilian Hugendubel ist das Unternehmen in der fünften Generation familiengeführt. In Hessen hat Hugendubel mit der Übernahme acht Filialen.
Das Geschäft in Bebra bleibt dagegen in der Familie und wird von Bodes Ehefrau Ulrike Bednarz, die dort schon bisher tätig war, weiter geführt. Er wolle allenfalls im Hintergrund unterstützen, erklärt Jürgen Bode.
Der 67-Jährige fing vor 44 Jahren zunächst im Büro der Hoehlschen Buchhandlung an, entschied sich aber nach einigen Jahren dazu, eine Ausbildung als Buchhändler zu absolvieren, um vielseitig mitarbeiten zu können. „Es war eine bewegte Zeit damals“, erinnert sich Bode. In Bad Hersfeld habe es eine ganze Reihe von Buchhandlungen gegeben. „Jetzt sind wir die einzigen, die übrig geblieben sind“, sagt er und da schwingt auch eine ganze Menge Wehmut in seiner Stimme mit. Jürgen Bode ist ein Buchliebhaber, er liest mit Leidenschaft – Krimis und Sachbücher, vor allem. Dass da jeden Monat neue Bücher auf den Markt und in seinen Laden kamen mit neuen verlockenden Leseangeboten, das fand er immer faszinierend. Jetzt freut er sich darauf, noch mehr Zeit zum Lesen zuhaben.
Jürgen Bode liest ganz klassisch auf Papier. „E-Books sind nichts für mich“, hat er festgestellt.
Frei über seine Zeit verfügen zu können, einfach mal wegfahren und länger bleiben, wenn es ihm gefällt, bei schönem Wetter mit dem Fahrrad auf Tour gehen – auch darauf freut Jügen Bode sich. Und natürlich werde er die Listen, die ihm seine Frau schreibe, abarbeiten, versichert er augenzwinkernd. Aber alles etwas gemächlicher und mit weniger Zeitdruck.
„Der Buchhandel hat mir immer Spaß gemacht“, betont Jürgen Bode. Doch jetzt sei es an der Zeit aufzuhören und in Ruhestand zu gehen. „Ich will schließlich nicht hinterm Schreibtisch enden.“ (Christine Zacharias)