Auf neuem Bad Hersfelder Kunstrasenplatz werden jetzt die Linien eingearbeitet

Auf dem neuen Bad Hersfelder Kunstrasenplatz werden derzeit die Linien eingearbeitet. Die Eröffnung ist für den kommenden Mai vorgesehen.
Bad Hersfeld – Den Kunstrasen auf dem B-Platz auszurollen, hat für die Arbeiter der Firma Polytan keine drei Tage gedauert. Ans Tore schießen ist aber noch nicht zu denken. Martin Bode, Fachbereichsleiter Technische Dienste bei der Stadt Bad Hersfeld, rechnet damit, dass der Platz an der Oberau Anfang Mai in Betrieb genommen werden kann.
Nach einer witterungsbedingten Winterpause ist der zweite Bauabschnitt des Hessentagsprojekts am Stadion an der Oberau auf der Zielgeraden. Aufgrund der Kostensteigerungen beim ersten Bauabschnitt – dem Funktionsgebäude, das bereits 2019 fertiggestellt wurde – wir der ursprünglich geplante dritte Bauabschnitt nicht mehr ausgeführt, erläuert Bode. Hier sei das Herrichten des Vorplatzes vorgesehen gewesen.
Der Kunstrasenplatz, auf dem der grüne Teppich nun ausgerollt ist, wird inklusive Planungskosten 790 000 Euro (brutto) kosten. Dass hinter oder besser gesagt unter dem Fußballplatz mehr steckt als nur ein grüner Teppich, erklärt Landschaftsarchitekt Jobst Walter von SIG Hessen Ingenieure. Gemeinsam mit der Firma Schmitt Sportplatzbau aus Langgöns wurde der Baugrund aufgearbeitet: „Schicht für Schicht, wie bei einer Zwiebel“, sagt Walter. Nach einem Baugrundgutachten wurde zunächst die alte Rasentragschicht entfernt und der Baugrund stabilisiert, dann wurden die Schichten nach und nach wieder aufgebaut.
Rohre und Kanäle wurden verlegt, ein Kalk-Zement-Binder aufgetragen, Schotter vereilt, eine elastische Tragschicht aufgebracht. Dann wurde der Kunstraen verlegt. Der Fußballplatz folgt sämtlichen Din-Normen, etwa eine leichte Neigung zu allen Seiten – ähnlich zu einem Walmdach.
In Handarbeit bringen die Mitarbeiter der Firma Polytan nun die Linierung an. „Da ist Präzesion gefragt“, sagt Walter. Die weißen, blauen und gelben Linien, die am Ende insgesamt vier Spielfelder markieren sollen, sind ähnlich wie der Kunstrasen aus Kunststoff und als lange Bahnen aufgerollt. Sie werden in den bereits verlegten Kunstrasen eingearbeitet. Dazu muss der Rasen aufgeschnitten und aufgeklappt werden, ein Vlies untergelgt, Kleber aufgetragen und die Linienbahnen verlegt werden.

Was noch folgt ist das Verfüllen des Platzes mit Sand. Etwa 25 Kilogramm Sand werden für einen Quadratmeter benötigt. Der Sand dient unter anderem dazu, den Sportlern den nötigen Halt zu geben. Außerdem kann er Wasser aufnehmen und so im Sommer für eine Abkühlung des Untergrunds sorgen.
Bei guter Pflege und je nach Belastung der Fläche hat der Kunstrasenplatz eine Lebensdauer von rund 15 Jahren. Im Vergleich zu Naturrasenplätzen könnten auf dem Kunstrasenplatz etwa dreimal so viele Spielstunden absolviert werden, so Jobst Walter. (Laura Hellwig)