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Schöffengericht Bad Hersfeld: Drei Männer wegen gemeinschaftlichen Diebstahls angeklagt

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Von: Mario Reymond

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Eine Statue der Justitia hält eine Waage in ihrer Hand.
(Symbolbild) © David-Wolfgang Ebener/dpa

Verhandelt wird wegen Raubüberfalls am Einkaufsmarkt Ulsterwiese in Philippsthal

Bad Hersfeld – Vor dem Schöffengericht am Amtsgericht in Bad Hersfeld hat gestern der Prozess gegen drei 29, 28 und 25 Jahre alte Männer begonnen, die am Nachmittag des 24. Oktober 2022 den Leiter des Einkaufsmarkts Ulsterwiese in Philippsthal maskiert abgepasst und ihm eine Geldtasche mit den Tageseinnahmen in Höhe von 23 590 Euro sowie drei Girokarten vom Beifahrersitz seines Autos entwendet haben sollen.

Ein Urteil fällte Richterin Christina Dern noch nicht, da es bezüglich der Tatbeteiligung der aus Montenegro und Serbien stammenden drei Beschuldigten unterschiedliche Auffassungen gab. Eine weitere Zeugin soll nun Licht ins Dunkel bringen. Ebenso das Handy-Video eines Zeugen. Unklar ist auch noch, ob die ermittelnden Polizeibeamten nach der Tat den Fluchtweg der Beschuldigten noch einmal abgesucht hatten.

Ein 28 Jahre alter Montenegriner hatte zu Beginn gestanden, den Diebstahl ohne das Wissen seiner beiden Begleiter begangen zu haben. Alles sei seinerzeit ein „Gedankenblitz“ gewesen und er habe zugegriffen. Maskiert sei er nicht gewesen. Er habe lediglich eine blaue Corona-Schutzmaske getragen. Die beiden anderen seien mit ihm weggelaufen, nachdem er sie lautstark dazu aufgefordert habe. Diese Version nickten auch die zwei Mitangeklagten ab. Sturmhauben hätten alle drei nicht aufgehabt.

Von den Zeugen wurden bezüglich getragener Masken unterschiedliche Aussagen gemacht. So seien mindestens zwei maskierte Männer fluchtartig von dem Marktgelände gerannt. Nicht nur der geständige 28-Jährige.

Nach Philippsthal seien die drei eher zufällig gekommen. Eigentlich wollten sie mit der Bahn von Dortmund – dem damaligen Aufenthaltsort der drei – nach Frankfurt fahren. in Bad Hersfeld sei Endstation gewesen.

Von der Kreisstadt seien sie dann mal eben so nach Philippsthal gelaufen. Dort sei der 25-Jährige schon einmal gewesen. Das Haus – meist von Monteuren bewohnt – in das sie nach der Tat geflüchtet waren, kannte er von einem früheren Aufenthalt bei einem Freund, der bei K+S beschäftigt sein soll. Er habe bei seinem Kumpel private Dinge abholen wollen. Die beiden anderen seien das erste Mal in Philippsthal gewesen.

Exakte Erinnerungen an den Tattag hatte keiner der Angeklagten, da tags zuvor viel Alkohol, Cannabis und Kokain im Spiel gewesen seien. Der Prozess wird am 10. Februar fortgesetzt. Die drei bleiben bis dahin in Untersuchungshaft. (Mario Reymond)

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