Facebook-Hetzer aus Bebra per Haftbefehl gesucht
Bebra. Ein 36-Jähriger aus Bebra soll den Mord an einem Polizisten durch einen Reichsbürger mit den Worten kommentiert haben: „Sauber, ein Verbrecherbulle weniger." Nun fahndet die Polizei nach ihm.
Der Mann hat sich durch Flucht einem Gerichtsverfahren wegen Volksverhetzung, Billigung von Straftaten und Beleidigung entzogen. Der Angeklagte soll eine Meldung im Internet über den Mord an einem bayerischen Polizeibeamten im Oktober 2016 durch einen sogenannten Reichsbürger unter der Schlagzeile „Polizist stirbt nach Schüssen von Reichsbürger“ auf Facebook mit den Worten „Sauber… ein Verbrecherbulle weniger… hat es ihm gut gegeben.“ kommentiert haben.
Eine weitere Kommentierung soll er mit den Worten „Gut, dass das Dreckschwein von Bulle noch verreckt ist. Ich dachte schon, dieser Verbrecherbulle überlebt.“ kommentiert haben.
Außerdem soll der Bebraer am 14. Juli vergangenen Jahres ebenfalls auf Facebook eine Karikatur mit dem Titel „The city of Judah – Wake up Goyim!!!!“, die offenbar die Vernichtung des Judentums symbolisieren soll, veröffentlicht haben.
Weiter wirft ihm Staatsanwalt Stefan Müller-Odenwand vor, bei einer früheren Verhandlung im Amtsgericht Bad Hersfeld zwei Richter als „verlogene Verbrecher in Robe“ beleidigt zu haben.
Nachdem der Angeklagte am Mittwoch nicht zum Prozess erschien, wurde zunächst seine Vorführung durch die Polizei angeordnet. Das Wohnhaus des Bebraners war jedoch verschlossen und abgedunkelt und schien verlassen zu sein. Von einem Aufbruch der Eingangstür sah die Polizei jedoch ab.
Auch sein Verteidiger Jochen Kreissl hatte zuletzt keinen Kontakt mehr zu ihm.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde nun Haftbefehl erlassen. Ist der 36-Jährige gefasst, wird seine Verhandlung neu terminiert. Auch dann wird erneut ein Gutachter geladen, der den Gesundheitszustand des Angeklagten beurteilen soll.