Zumindest ist man weder bei der Stadt noch beim Landesverband Hessen des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge in den vergangenen Tagen fündig geworden, was Informationen darüber betrifft. Im Stadtarchiv gibt es allerdings ein Schwarz-Weiß-Foto, das laut Aufschrift im Juli 1949 aufgenommen wurde und die damals noch deutlich anders aussehenden Gräber samt dem hohen Stein und dem Wappen davor zeigt.
Interesse geweckt hat die Anfrage unserer Zeitung zu möglichen Informationen aber auch bei Viola Krause, Landesgeschäftsführerin der Kriegsgräberfürsorge. Sie hat eine günstige Gelegenheit genutzt und sich sogar gleich vor Ort ein Bild gemacht. Aus der kaum noch erkennbaren Inschrift hat sie die Satzteile „Hier ruhen Ukrainer, 1939-1945, Opfer des Krieges“ entziffert. Ob es sich tatsächlich um ein Denkmal handele oder einen Grabstein, das ließe sich aktuell aber nicht mit Sicherheit sagen.
Sie bestätigt indes, dass sich Zwangsarbeitergräber oft bewusst versteckt in hinteren Teilen von Friedhöfen befunden hätten, und ihr ist aufgefallen, dass es auf dem Bad Hersfelder Friedhof keine direkte Zuwegung mehr vom Soldatenfriedhof hoch zu den Zwangsarbeitergräbern gibt. Dass es früher eine Verbindung gab, daran erinnert sich auch Henner Göbel noch. Der Volksbund ist für Kriegsgräber im Inland eigentlich nicht direkt zuständig. „Allerdings beraten wir die verantwortlichen Kommunen, sofern wir darum gebeten werden“, erklärt Krause. „Bei offenkundigen Sanierungsfällen sollten und werden wir in der Regel einbezogen, insbesondere dann, wenn ein Antrag auf Bezuschussung beim zuständigen Regierungspräsidium gestellt wird.“ Die Regierungspräsidien sind für die Zuweisung der Pflegepauschale laut Gräbergesetz zuständig. „Wir selbst setzen uns immer dann mit den verantwortlichen Kommunen in Verbindung, wenn wir bei einem unserer Ortstermine Mängel an den Anlagen und Gräbern feststellen oder uns konkrete Beschwerden zum Zustand erreichen, sei es durch Förderer, aufmerksame Bürger oder Presseartikel“, so die Landesgeschäftsführerin. (Nadine Meier-Maaz)