Klinikausbau: CDU-Fraktion schlägt alternative Zuwegung für Baufahrzeuge vor

Die Verkehrsführung für die vielen zu erwartenden Baufahrzeuge beim Ausbau des Bad Hersfelder Klinikums sorgt weiter für Diskussionen.
Bad Hersfeld – Der geplante Erweiterungsbau am Klinikum in Bad Hersfeld wird kommen – darüber sind sich im Kern alle einig: Diskussionen gibt es allerdings über die Verkehrsführung für die vielen zu erwartenden Baufahrzeuge auf dem Weg zum Klinikum auf dem Wendeberg. Geplant ist derzeit, dass die Lastwagen über die Wehneberger-Straße hoch- und dann leer über den Seilerweg runterfahren (wir berichteten, siehe auch Grafik).
Diese Verkehrsführung wird vom Klinikum favorisiert, doch es gibt Widerstand.
Vor allem Anwohner fürchten Lärm, Schmutz und eine Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer und haben deshalb, wie ebenfalls berichtet, eine Bürgerinitiative gegründet. Rückendeckung erhalten sie nun von der CDU-Fraktion im Bad Hersfelder Stadtparlament. Die CDU hält die bislang bekannte Bauwegplanung für „schwer realisierbar“ und schlägt deshalb eine Verkehrsführung über den Zellersgrund als Alternativstrecke vor. Die Fraktion reagiere damit auch auf die die Sorgen und Bedenken von Anwohnern und der Rettungsdienste, heißt es in einer Pressemeldung.
„Wiederholt haben wir darauf hingewiesen, dass zur Planung des Baustellen- und dann folgenden Rettungs- und Personenverkehrs das Klinikum und der Landkreis als Bauherren mit Vertretern der Stadt Bad Hersfeld als zuständige Baubehörde an einen Tisch müssen“, erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Rey. „Diese Einladung seitens des Bauherren ist nun zwar erfolgt; leider wurde hierbei allerdings Zeit verschenkt,“ so Rey.
Die CDU-Fraktion halte eine Zu- und Abfahrt der schweren Fahrzeuge sowohl über den Seilerweg, als auch über die Wehneberger Straße für problematisch. „Schon jetzt befahren 3 000 Lkw täglich über die B 342, also über die Kreuzungen Homberger Straße/Wehneberger Straße und Dippelstraße/Seilerweg. Die Beschaffenheit der vorgesehenen Straßen für den schweren Baustellenverkehr schlichtweg nicht ausgelegt“, erklärt Rey. Zudem wäre die Verkehrs- und Lärmbelastung für Anwohner am Seilerweg, an der Wehneberger Straße, aber auch an der verbindenden Lambertstraße schwer vermittelbar. Hinzu käme auch die zusätzliche Gefährdung für Fußgänger und Radfahrer, so der Fraktionsvorsitzende.
Im Zuge der Verkehrsführung beim Hessentag habe Bad Hersfeld „sehr gute Erfahrungswerte zur Anbindung des Klinikums über den Zellersgrund gewonnen“. Die Einrichtung einer Baustraße durch den Zellersgrund sollte keine technische Schwierigkeit darstellen. Ob die Straße im weiteren Verlauf vor oder hinter dem Gelände der Evangelischen Baptistengemeinde zum Wehneberg geführt werde, müsse die Wegeplanung zeigen.
Zum Transport der Windradtechnik seien solche Trassen immer wieder temporär eingerichtet worden, meint die CDU und appelliert daher an den Bauherren, die bisherigen Pläne zu überdenken.
Das Klinikum Hersfeld-Rotenburg erklärte auf Anfrage unserer Zeitung, aktuell befinde man sich „in intensiver Abstimmung mit allen beteiligten Behörden auf der Suche nach der besten Lösung“. Nach Auskunft von Werner Hampe, dem Pressesprecher des kreiseigenen Klinik-Konzerns, wolle man „dem Ergebnis dieser Prüfungen nicht vorgreifen“. (Kai A. Struthoff)