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Ricarda Lang, Bundesvorsitzende der Grünen, war zu Gast in Bad Hersfeld

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Von: Christine Zacharias

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Jahresempfang des Kreisverbandes von Bündnis 90/’Die Grünen in der Kirchner Scheune in Bad Hersfeld. Unser Bild zeigt von links die Landtagsabgeordnete Kaya Kinkel, Kreissprecherin Martina Selzer, Bundesvorsitzende Ricarda Lang, Bundestagsabgeordnete Awet Tesfajesus, Kreissprecher Thomas Bös und Landtagskandidatin Dr. Kristina Bayer.
Jahresempfang des Kreisverbandes von Bündnis 90/’Die Grünen in der Kirchner Scheune in Bad Hersfeld. Unser Bild zeigt von links die Landtagsabgeordnete Kaya Kinkel, Kreissprecherin Martina Selzer, Bundesvorsitzende Ricarda Lang, Bundestagsabgeordnete Awet Tesfaiesus, Kreissprecher Thomas Bös und Landtagskandidatin Dr. Kristina Bayer. © Christine Zacharias

Prominenter Besuch beim Kreisverband Hersfeld-Rotenburg von Bündnis 90/Die Grünen: Bundesvorsitzende Ricarda Lang kam zum Jahresempfang.

Bad Hersfeld – Die Politikerin beeindruckte ihr Publikum mit einer völlig frei gesprochenen, motivierenden Rede, in der sie zentrale Themen grüner Politik anriss.

Dabei räumte sie ein, dass die vergangenen eineinhalb Jahre schwierig gewesen seien und sie viele schlaflose Nächte gekostet hätten. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und dessen Folgen hätten ein Umdenken in vielen Bereich nötig gemacht. Waffenlieferungen und andere Unterstützungsleistungen für die Ukraine seien notwendig, um die Freiheit der Menschen in der Ukraine und die Friedensordnung in Europa zu verteidigen, betonte sie. „Im Zentrum unserer Politik steht der Mensch in seiner Würde und Freiheit“, betonte Lang.

Der Krieg und seine Folgen hätten die Abhängigkeit Deutschlands von fossilen Brennstoffen und von Russland deutlich gemacht. Deshalb sei es umso wichtiger, den Klimaschutz voranzutreiben. Lang sieht dabei keinen Gegensatz zwischen Klimaschutz und Wohlstand. Ganz im Gegenteil: Um den Wirtschaftsstandort Deutschland nicht zu gefährden und den Wohlstand zu bewahren, sei es notwendig, verstärkt auf grüne Technologien zu setzen. Jeder Sektor müsse da seinen Beitrag leisten, auch der Verkehr, betonte Lang. Dazu gehöre auch ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen.

Mehrfach kritisierte Lang die Oppositionsparteien, vor allem Friedrich Merz und die Union, als Nein-Sager und Blockierer.

Grüne Politikerinnen im Gespräch (von links): Stadträtin Antje Fey-Spengler, Fraktionsvorsitzende Andrea Zietz und die Bundesvorsitzende Ricarda Lang.
Grüne Politikerinnen im Gespräch (von links): Stadträtin Antje Fey-Spengler, Fraktionsvorsitzende Andrea Zietz und die Bundesvorsitzende Ricarda Lang. © Christine Zacharias

Lang wies auf die Notwendigkeit struktureller Veränderungen in der Sozialpolitik hin. Statt immer neuer Entlastungspakete sei es nötig, über die Kindergrundsicherung und die Anhebung der Mindestlöhne dafür zu sorgen, Menschen aus der Armut zu holen und das Land gerechter zu machen. „Das wird Geld kosten, aber den Kampf gegen Kinderarmut gibt es nicht zum Nulltarif“, betonte Lang. Jedes fünfte Kind wachse in Deutschland in Armut auf. Das dürfe nicht so bleiben.

Die Politikerin kündigte zudem an, dass noch in diesem Jahr ein Gesetz geplant sei, das die Finanzierung der Frauenhäuser gesetzlich regele.

Grüne Politikerinnen wollen die Wende

Neben der Bundesvorsitzenden Ricarda Lang kamen auch die Politikerinnen zu Wort, die die Region im Bundes- und im Landtag vertreten. Auf die Fragen von Kreissprecherin Martina Selzer berichteten die Bundestagsabgeordnete Awet Tesfaiesus und die Landtagsabgeordnete Kaya Kinkel von ihren Aktivitäten.

Awet Tesfajesus, die erste schwarze Frau im Bundestag, ist es ein Anliegen, den deutschen Kolonialismus aufzuarbeiten und einen Lern- und Erinnerungsort zu diesem Thema zu etablieren.

Kaya Kinkel berichtete von ihrem Besuch auf der Heizungsmesse, wo sie sich über neue Technologien informierte. Es gebe riesige technologische Entwicklungen, erfuhr Kinkel, und eine große Bereitschaft der Unternehmen, die Wärmewende voranzutreiben. Kinkel betonte auch die Notwendigkeit einer Verkehrswende, weg vom Individualverkehr und hin zum öffentlichen Personennahverkehr. Jedes Dorf müsse jede Stunde per Bus oder Bahn erreichbar sein.

Kristina Bayer ist die grüne Kandidatin für den Wahlkreis 10 bei der kommenden Landtagswahl. „Wir müssen aussteigen aus der fossilen Energieversorgung und den daraus resultierenden Geschäftsmodellen“, betonte sie. Nötig seien eine Re-Regionalisierung und die Kreislaufwirtschaft. (Christine Zacharias)

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