Der Verband weist deshalb darauf hin, dass in den Monaten April und Mai besondere Vorsicht auf den Straßen geboten sei und gibt Tipps zur Vermeidung von Wildunfällen:
- Geschwindigkeit entlang unübersichtlichen Wald- und Feldrändern reduzieren.
- Besonders gefährlich sind neue Straßen durch Waldgebiete, da das Wild seine gewohnten Wege beibehält.
- Die größte Gefahr droht in der Morgen- und Abenddämmerung, bei Nacht und bei Nebel.
- Steht ein Tier am Straßenrand: bremsen, abblenden, hupen.
- Ein Tier kommt selten allein. Wechselt Wild die Straße, sollten Autofahrer stets mit Nachzüglern rechnen.
- Lässt sich ein Zusammenstoß nicht verhindern, sollten Fahrzeugführer eine Vollbremsung einleiten und das Lenkrad festhalten. Nicht ausweichen, sonst kann die Fahrt schnell im Gegenverkehr oder an einem Baum enden.
- Aufgrund der Infektionsgefahr niemals tote Tiere ohne Handschuhe anfassen. Abstand halten zu lebenden Tieren.
Übrigens: Wer überfahrenes Wild mitnimmt, macht sich der Wilderei strafbar.
Laut Regierungspräsidium Kassel treten in Hessen rund 21 000 Wildunfälle jährlich auf. Rund ein Viertel der Unfälle mit Rehen werden in den Monaten April und Mai gemeldet. Ein Blick in die Verkehrsunfallstatistik zeigt, dass im Schnitt fast jeder dritte Verkehrsunfall auf Kreis-, Land- und Bundesstraßen in der Region Osthessen ein Wildunfall ist. So ereigneten sich 2021 insgesamt etwa 10 000 Verkehrsunfälle, darunter 2895 Zusammenstöße mit Tieren. Die meisten Wildunfälle im Kreis der vergangenen fünf Jahre ereigneten sich 2019: 691 waren es im kompletten Jahr, die wenigsten waren es 2020 mit 653. (Marius Gogolla)