Windpark Hohenroda: Rotorblätter reisen zurück zum Hersteller

Bei Ransbach gelagerte Windpark-Bauteile sind wegen technischer Probleme nicht nutzbar.
Hohenroda – Das letzte Rotorblatt ist am 14. Dezember im Windpark Hohenroda zwischen Oberbreitzbach, Mansbach und der Landesgrenze zu Thüringen montiert worden.
Dass auf dem Umladeplatz bei Ransbsbach noch drei weitere Windflügel lagern, hat einen Leser unserer Zeitung deshalb sehr verwundert. „Soll noch eine weitere Anlage gebaut werden oder sind diese fälschlicherweise geliefert worden?“, fragt er in einer Nachricht an die Redaktion. Beides sei nicht der Fall, betont auf Nachfrage der Pressesprecher des Projektierers PNE AG aus dem niedersächsischen Cuxhaven, Alexander Lennemann. In der Tat seien am 14. Dezember die letzten Rotorblätter am Windpark verbaut worden. „Bei den drei Blättern, die jetzt noch auf der Umladefläche liegen, gab es ein technisches Problem, weshalb sie zum Hersteller zurückgehen“, erklärt er. Im Moment warte das Unternehmen auf die Transportgenehmigung, damit die Bauteile ihre Rückreise antreten können.
Die jeweils 72,4 Meter langen Rotorblätter waren in zweistufigen Transporten angeliefert worden: Spezialauflieger brachten die Bauteile vom Hafen in Cuxhaven bis zur befestigten Umladefläche bei Ransbach. Wegen ihrer Überlänge durften die Schwertransporte nur nachts rollen und mussten bis 6 Uhr am Morgen in Hohenroda eingetroffen sein. Für das letzte Stück bis zu den Bauplätzen wurden die Flügel dann auf eine sogenannte Bladelifter-Einheit montiert. Dieser zwölfachsige Spezialtransporter fuhr in Schrittgeschwindigkeit und konnte das Blatt während des Transportes auf bis zu 60 Grad aufstellen, um Hindernissen wie die Baumallee in der S-Kurve vor Oberbreitzbach auszuweichen. Auf der 3,2 Kilometer langen Strecke zwischen Umladefläche und Windpark war er etwa 90 Minuten unterwegs – jeweils tagsüber zwischen den Fahrten der Linienbusse. Das erste Rotorblatt hatte auf diese Weise am 6. Oktober den Weg zu seinem Bestimmungsort angetreten.
Der Bau des Windparks Hohenroda war im Sommer 2021 vom Regierungspräsidium Kassel genehmigt worden (unsere Zeitung berichtete). Die insgesamt fünf Anlagen des Typs Nordex N 149 mit 164 Meter Nabenhöhe haben laut PNE eine Gesamtleistung von 28,5 Megawatt und sollen rechnerisch rund 13 400 Vier-Personenhaushalte mit regenerativem Strom versorgen.
