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Hersfeld-Rotenburg: Sommer war viel zu trocken

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Von: Carolin Eberth

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Philipp Pfister Agrarwissenschaftler
Philipp Pfister Agrarwissenschaftler © Jan-Christoph Eisenberg

Zu warm und zu trocken ging es im vergangenen Jahr im Kreis Hersfeld-Rotenburg zu, stellt die Arbeitsgemeinschaft Land- und Wasserwirtschaft fest.

Hersfeld-Rotenburg – Erst ein verregneter Winter, dann ein strahlender Sommer mit heißen Temperaturen. Das Wetter im Landkreis war 2022 insgesamt 1,5 Grad wärmer als im Durchschnitt seit 1990 und etwas Regen hat auch gefehlt. Das geht aus den Daten der Arbeitsgemeinschaft Land- und Wasserwirtschaft (AGLW) im Landkreis Hersfeld-Rotenburg hervor.

Die Temperatur lag 2022 im Durchschnitt bei 10,9 Grad. Das langjährige Mittel seit 1990, als die AGLW im Landkreis mit den Aufzeichnungen begann, liegt bei 9,4 Grad. Ein Jahr zuvor, 2021, lag die durchschnittliche Temperatur bei 9,3 Grad.

Durchschnittlich fielen im Kreis in diesen 32 Jahren rund 700 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. 2020 waren es nahezu 100 Liter weniger, 2021 lag mit 707 Litern wieder im mittleren Maß und 2022 fielen mit 630 Litern Regen 70 zu wenig pro Quadratmeter.

Genug Regen in den Wintermonaten im Kreis Hersfeld-Rotenburg

Besonders problematisch war dabei laut Philipp Pfister von der AGLW die Niederschlagsverteilung über das gesamte Jahr gesehen. „Durch den Regen im Winter, von Dezember bis Februar, waren die Böden weitestgehend wassergesättigt. Winterkulturen wie Gerste, Weizen und Raps konnten diese Reserven gut nutzen, sodass die Erträge gut bis sehr gut waren. Lediglich auf schwachen Standorten, die das Wasser nicht so gut halten und speichern können, sind die Erträge abgefallen“, sagt Philipp Pfister von der AGLW.

Anders habe die Situation dann bei den Sommerkulturen ausgesehen, welche erst im Frühjahr zur Aussaat kommen. „Hier wurde vor allem von Juni bis August das Wasser knapp. In Verbindung mit den sehr hohen Temperaturen waren die Verdunstung und der Stress für die Pflanzen enorm, sodass der Ertrag stark abfiel, zum Beispiel bei den Maispflanzen und der Grasernte.“

Die Durchschnittstemperaturen haben von Mai bis August immer über dem langjährigen Mittel gelegen und die Niederschlagsmenge weit unter dem Mittel. So regnete es im Mai nur 37,9 Liter (Ø67,1), im Juni 21,9 Liter (Ø62,7), im Juli 33,1 Liter (Ø85,1) und im August regnete es lediglich 30,2 Liter (Ø66,2). (Carolin Eberth)

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