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Hundemalaria: Tierarzt rät zu Kontrolle nach Spaziergang

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Von: Thomas Klemm

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Hunde sind besonders von der Malaria Krankheit betroffen.
Hunde sind besonders von der Malaria Krankheit betroffen. © Shotshop/Imago

In den Wiesen in Deutschland droht Hunden eine besonders schwere Krankheit, die über Zecken übertragen wird. Im Kreis Hersfeld-Rotenburg ist bisher nur Vorsicht geboten.

Hersfeld-Rotenburg – Sie galt lange als typische „Mittelmeerkrankheit“ der warmen südlichen Länder, sorgt nun aber auch bei heimischen Hundebesitzern für Sorgen: Die Zahl der Babesiose-Fälle – umgangssprachlich Hundemalaria genannt – steigt derzeit zwar vor allem in Norddeutschland. Aber auch Jagdpächter und Tierärzte aus der Region mahnen die Hundebesitzer in Hersfeld-Rotenburg, Vorsicht walten zu lassen.

Die meist von der Auwaldzecke übertragene Krankheit kann für Vierbeiner tödlich enden: Infizierte Hunde fühlen sich schlapp, manchmal bekommen sie Fieber – die Symptome ähneln denen beim Menschen, wenn er an Malaria erkrankt ist. Wird Babesiose nicht schnell von einem Tierarzt behandelt, droht dem Vierbeiner – bei einem schweren Verlauf – ein Koma ohne Erwachen.

„Auch Hundebesitzer bei uns in der Region sollten ihre Tiere immer nach Zecken absuchen, denn die übertragen diese Krankheit“, sagt der Ronshäuser Jagdpächter Frank Wolf. Durch den Klimawandel und die Einwanderung neuer Zeckenarten könnten Spaziergänger und ihre Vierbeiner mittlerweile ganzjährige auf die Krankheitsüberträger stoßen.

Bad Hersfeld: „Krankheit unterliegt keiner Meldepflicht“

Fälle von Hundemalaria in Hessen sind der Oberen Veterinärbehörde des Regierungspräsidiums (RP) Kassel derzeit allerdings nicht bekannt. „Die Babesiose beim Hund unterliegt aber auch keiner Meldepflicht“, schränkt Pressereferent Hendrik Kalvelage ein.

„Ein Fall von Babesiose ist in meiner Praxis noch nicht vorgekommen, aber ich habe schon davon gehört. Es ist keine neuartige Krankheit, aber die klimatischen Veränderungen tragen natürlich auch dazu bei, dass sich solche Krankheiten in unseren Breitengraden vermehren“, sagt Dr. Gerald Schmidt.

Der Tiermediziner aus Schenklengsfeld mahnt: Wer in den Norden Deutschlands, insbesondere nach Brandenburg, in den Urlaub fährt und seinen Vierbeiner mitnimmt, sollte Vorsicht walten lassen. „Die Hunde sollten nach den Spaziergängen immer nach Zecken abgesucht werden und vorsichtshalber kann man altbewährte Antizeckenmittel anwenden.“ Gerade in Brandenburg grassiere derzeit die Krankheit, so der Tierarzt, der dort Verwandtschaft hat.

Die Babesiose ist nicht auf den Menschen übertragbar. Auch für Katzen besteht nach Expertenmeinung nur ein geringes Risiko, dass die Tiere ernsthaft erkranken. (Thomas Klemm)

Auwaldzecke überträgt die Krankheit

Die Auwaldzecke kommt derzeit verstärkt in Brandenburg vor und kann die für Hunde sehr gefährliche Krankheit Babesiose auslösen. Die Babesiose verursacht hohes Fieber, außerdem kann sie rasch zum Tod führen, weil sie die roten Blutkörperchen zerstört. Etwa zwei bis drei Wochen nach dem Zeckenstich zeigt sich die Babesiose beim Hund durch folgende Symptome: schlechtes Allgemeinbefinden, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Fieber, Fressunlust und Gewichtsverlust. (tek)

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