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Bad Hersfelder Integrationskonzept vorgestellt: Bekenntnis zur Vielfalt

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Leitlinie zur Integration: (von links) Bürgermeisterin Anke Hofmann, Stadträtin Aysegül Tas-Dogan, Fachbereichsleiterin Jutta Hendler und die städtische Integrationsbeauftragte Manuela Kleinwächter.
Leitlinie zur Integration: (von links) Bürgermeisterin Anke Hofmann, Stadträtin Aysegül Tas-Dogan, Fachbereichsleiterin Jutta Hendler und die städtische Integrationsbeauftragte Manuela Kleinwächter. © Kai Struthoff

In der Kreisstadt leben mehr als 5660 Ausländer und über 3000 Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft. Sie machen rund ein Viertel der Bewohner Bad Hersfelds aus und stammen aus über 100 Nationen – die meisten aus Syrien, gefolgt von der Türkei, der Ukraine und Polen.

Bad Hersfeld – Seit vielen Jahren bekennt sich Bad Hersfeld ausdrücklich zu dieser kulturellen Vielfalt und versteht sich als weltoffene, tolerante Stadt, in der Rassismus, Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit keinen Platz haben.

Bereits im Jahr 2000 hatte das Stadtparlament eine entsprechende Leitlinie verabschiedet. Trotzdem hat es über 20 Jahre gedauert, bis nun auch ein Integrationskonzept vorgelegt werden konnte. Es wurde am Freitagmittag im Rathaus von Bürgermeisterin Anke Hofmann, Stadträtin Aysegül Tas-Dogan als Vorsitzende der Integrationskommission, Jutta Hendler, der Leiterin des Fachbereichs Generationen sowie die städtische Integrationsbeauftragte Manuela Kleinwächter vorgestellt.

Das Konzept, das mit wissenschaftlicher Begleitung und staatlichem Fördergeld erstellt wurde, beschreibt zunächst in einem umfangreichen Datenteil den Ist-Zustand. „Wir verstehen das Integrationskonzept als Leitfaden für die künftigen politischen Ziele und Handlungen“, sagt Anke Hofmann.

Aysegül Tas-Dogan, die in Deutschland geboren ist und deren Eltern aus der Türkei stammen, hofft, dass das „Thema Integration nun endlich aus seinem Nischendasein geholt wird“. Zugleich registriert sie mit Sorge, dass auch in Bad Hersfeld die Hemmschwelle etwa für rassistische Bemerkungen gesunken sei. Grund genug, nun ein klares Signal auszusenden, denn der Schlüssel zur Integration liege beim Wissen und Informationen. „Integration ist eine Gemeinschaftsaufgabe, der sich die neuen und alten Bürger gleichermaßen verpflichtet fühlen sollten“, unterstrich die Stadträtin.

Für die Integration unternimmt die Stadt bereits seit Langem viele Anstrengungen, wie Fachbereichsleiterin Jutta Hendler verdeutlicht. Dabei sei das Thema Sprache allgegenwärtig. Sie zählte außerdem eine Vielzahl von Aktivitäten und Initiativen wie etwa Deutschkurse mit Kinderbetreuung speziell für Mütter, Sozialräume wie etwa den Treffpunkt Vielfalt oder Veranstaltungen wie die Interkulturelle Woche auf.

„Das ist zuweilen auch anstrengend und macht viel Arbeit“, räumte Jutta Hendler ein. Ziel aller Bemühungen sei die Stärkung des Demokratieverständnisses. Zugleich wolle man Brücken zwischen den unterschiedlichen Kulturen bauen. Sie wirbt dafür, dass alle gesellschaftlichen Gruppen ihre Ideen einbringen können, um die Stadt zu bereichern.

„Die Welt ist vielfältig und Bad Hersfeld ist es auch“, bekräftigt auch die städtische Integrationsbeauftragte Manuela Kleinwächter. Alle Themenbereiche, die die Bürger Bad Hersfelds betreffen, beträfen ebenso Menschen mit Migrationsgeschichte. Dazu zählten etwa die Inklusion, das Alter, Geschlechtergerechtigkeit, die sexuelle Identität und die Religionszugehörigkeit. Für all diese Themenfelder versucht das Integrationskonzept Handlungsstrategien zu empfehlen.

Dabei sei es zugleich nötig, das Konzept an neue Gegebenheiten anzupassen und fortzuschreiben, betont Stadträtin Aysegül Tas-Dogan – eine Aufgabe, der sich neben Stadtverwaltung und -politik auch die Integrationskommission widmen werde.

» Das Integrationskonzept findet sich auf der Bad Hersfelder Website unter dem Stichwort Generationen unter bad-hersfeld.de

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