Baggern für den Bikepark in Friedewald

Mit schwerem Gerät, aber viel Fingerspitzengefühl, modellieren die Mitarbeiter der Firma Schneestern derzeit im Bikepark „Wolftrails“ Friedewald eine zweite Jumpline.
Friedewald - Dabei arbeiten sich die Action-Sport-Spezialisten aus dem Allgäu von Sprung zu Sprung vor und schwingen sich zwischendurch immer wieder selbst aufs Mountainbike, um Distanzen und Kurvenradien auszutesten.
„Das braucht viel Erfahrung. Ein guter Baggerfahrer allein reicht da nicht“, verdeutlicht Betreiber Carsten Roppel. Der Inhaber einer Firma für Erdarbeiten und Baustoffrecycling mit Steinbuch ist selbst begeisterter Mountainbiker sowie Rennradfahrer und hat das Freizeitsportgelände für geländegängige Fahrräder im August 2021 auf einer ehemaligen Deponiefläche hinter dem Sedansplatz eröffnet. Von den bislang fünf Strecken mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden wird die sogenannte Jumpline besonders stark frequentiert – ein Kurs mit drei Startrampen und mehreren Sprungschanzen. Geübten Fahrern fehlte dort inzwischen allerdings die Herausforderung, hat der Inhaber festgestellt.
Mit der neuen Junpline soll sich das nun ändern: Von einem separaten Starthügel aus rollen die Fahrer künftig auf eine rund 1,60 Meter hohe Startrampe zu und werden an diesem im Fachjargon „Drop“ genannten Abwärtssprung mehrere Meter weit durch die Luft getragen, um auf einem Rundkurs mit vier weiteren, unterschiedlich beschaffenen Hindernissen zu landen.
Bei kalkulierten Gesamtkosten von rund 87 900 Euro wird die Erweiterung des Bikeparks mit 25 000 Euro aus dem Regionalentwicklungsprogramm Leader der Europäischen Union und des Landes Hessen gefördert.
Die Erdarbeiten an der neuen Jumpline sollen voraussichtlich im Laufe des heutigen Freitags abgeschlossen sein. Zur Nutzung freigegeben ist der Rundkurs damit allerdings noch nicht. Zunächst muss unter anderem noch der Startbereich mit einer Umzäunung versehen werden, um mit Blick auf den höheren Schwierigkeitsgrad den Zugang bei widrigen Strecken- oder Wetterverhältnissen sperren zu können, erklärt Carsten Roppel.
In der aktuellen Vorsaison ist der Bikepark samstags sowie an Sonn- und Feiertagen von 13 bis 18 Uhr geöffnet. In Kürze soll die Anlage dann auch unter der Woche zugänglich sein.
Möglich macht das ein neues Finanzierungskonzept: Anders als bislang werden in dieser Saison keine festen Eintrittspreise mehr erhoben, sondern die Nutzung ist durch die Unterstützung von Sponsoren kostenfrei.
Neben lokalen Unternehmen haben allerdings auch Besucher die Möglichkeit, per Smartphone und QR-Code einen freiwilligen Beitrag für Unterhalt und Streckenpflege leisten. (Jan-Christoph Eisenberg)