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Frühere Weiteröder Praxis beherbergt nun zwei Notgruppen

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Von: Julian Brückmann

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Spendenübergabe für die neuen Kita-Räumlichkeiten: von links Linda Wiegandt, Katja Hott-Schröder, Carina Beisheim, Uli Rathmann, Kindergarten-Leiterin Doris Janßen und Bebras Bürgermeister Stefan Knoche.
Spendenübergabe für die neuen Kita-Räumlichkeiten: von links Linda Wiegandt, Katja Hott-Schröder, Carina Beisheim, Uli Rathmann, Kindergarten-Leiterin Doris Janßen und Bebras Bürgermeister Stefan Knoche. © JULIAN BRÜCKMANN

Um die stark gewachsene Nachfrage der Kindertagesbetreuung in Bebra zu bedienen, hat die Stadt zwei Notgruppen in der ehemaligen Arztpraxis Malakzay in Weiterode eingerichtet.

Bebra – Seit Anfang Februar sind in der modernisierten Kindertagesstätte mit Krippe 40 Kinder, darunter 17 Neuaufnahmen, untergebracht.

Da wo einst ein Wartezimmer war, befindet sich nun der Ankleidebereich für die Kleinen. Aus den Behandlungszimmern sind Gruppenräume mit ausreichend Platz zum Spielen geworden.

Bei einem Tag der offenen Tür, der kürzlich ausgerichtet wurde, konnten die neuen Räumlichkeiten in der unteren Etage besichtigt werden.

„Die Praxisräume standen leer und durch die Nähe zum Kindergarten Rappelkiste, der direkt neben der alten Praxis liegt, bot sich das einfach an“, sagt Uli Rathmann vom Haupt- und Personalamt der Stadt Bebra.

Die Gruppen sind gebildet worden, weil es keine verfügbaren Plätze mehr gegeben habe. Auch die katholischen und evangelischen Kindergärten sowie die Kinderkrippen waren ausnahmslos voll, so Rathmann.

„Der Kontakt zu Dr. Akram Malakzay besteht schon sehr lange, er hat die Räumlichkeiten an die Stadt vermietet“, sagt Rathmann.

Zukunftsplan: Göttinger Bogen

Die Notgruppen seien vorerst als Übergangslösung für den Zeitraum von zwei Jahren geplant. Man wisse aber nicht, was die Zukunft bringt. Mit dem geplanten Familienzentrum im Göttinger Bogen hinter der Brüder-Grimm-Schule will man mit acht weiteren Gruppen den Bedarf langfristig decken.

Die Entwicklung sei nicht vorhersehbar gewesen. Im Jahr 2009 dachte man sogar darüber nach, freiwerdende Gruppenräume altersgerecht für Senioren umzubauen, weil es nicht so viele Kita-Kinder gab. Der Trend entwickelte sich allerdings nicht wie prognostiziert. In den folgenden Jahren zogen viele junge Familien nach Bebra und die Geburtenzahlen stiegen wieder, erklärt Rathmann. Rund 170 000 Euro wurden für die Modernisierung und Neuanschaffungen in das denkmalgeschütze Gebäude gesteckt. Die Arbeiten dauerten etwa ein dreiviertel Jahr.

Bebras Bürgermeister Stefan Knoche erklärt, dass es ein aufwendiger Prozess gewesen sei, da das Haus unter Denkmalschutz steht. Für die Toilettenanlage zum Beispiel musste ein Prüfstatiker herangezogen werden. Ebenso musste eine Bauabnahme für die neu errichtete Brandschutztür erfolgen.

Voll bis auf den letzten Platz

„Wir mussten die Eltern häufig vertrösten, weil es lange Wartelisten gab. Der Übergang war zudem nervenaufreibend, doch unsere Mitarbeiterinnen haben gut mitgeholfen und mitorganisiert“, sagt Doris Janßen, Leiterin des Kindergartens. Auch die Stadt Bebra habe früh reagiert und rechtzeitig für Personal gesorgt. Bereits im Sommer des letzten Jahres wurden neue Mitarbeiterinnen eingestellt, sie wurden so lange im Haupthaus eingesetzt. „Das brachte uns eine enorme Entlastung“, sagt die Kindergarten-Leiterin.

„Der gesamte Komplex ist mittlerweile schon wieder bis auf den letzten Platz voll. Allerdings verlassen uns bald 34 Vorschulkinder, das verschafft wieder etwas Luft“, sagt Doris Janßen. Insgesamt beherbergt sie in beiden Kindergärten 132 Kinder. „Der Bezug zum Haupthaus und zur Konzeption gestaltet sich noch schwierig. Da müssen wir einfach Geduld haben“, sagt sie.

Der Kindergarten setzt auf ein teiloffenes Konzept mit fester Gruppenstruktur, in dem die Kinder regelmäßig die Räume wechseln. „Alle machen so etwas gemeinsam und der Plan wechselt regelmäßig“, erklärt Doris Janßen.

Linda Wiegandt und Katja Hott-Schröder vom Zusammenschluss der Weiteröder Frauen namens Herzenswunsch spendeten zur Eröffnung der Kita-Krippe 1000 Euro, die sie unter anderem durch Kleidungsbasare eingenommen haben. Ein weiterer Baby- und Kinderbasar findet am Mittwoch, 5. April, in der Zeit von 17 bis 19 Uhr im Lokschuppen in Bebra statt. (Julian Brückmann)

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