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Circus Probst tritt dieses Wochenende mit seinem neuen Programm „Surprise“ in Bebra auf

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Von: Carolin Eberth

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Circus Probst: Von heiklen Manövern auf dem Motorrad bis hin zu Akrobatik in luftiger Höhe und Pferdedressuren will der Zirkus, der zu den größten in Deutschland gehört, in seinen sieben Vorstellungen in der Biberstadt einiges bieten.
Circus Probst: Von heiklen Manövern auf dem Motorrad bis hin zu Akrobatik in luftiger Höhe und Pferdedressuren will der Zirkus, der zu den größten in Deutschland gehört, in seinen sieben Vorstellungen in der Biberstadt einiges bieten. © Carolin Eberth

Mit mehr als 50 Tieren aus aller Welt, 40 Angestellten aus acht Nationen, 40 Anhängern und 35 Wohnwagen gastiert der Circus Probst – der zu den fünf größten Zirkus-Unternehmen in Deutschland gehört – dieses Wochenende auf dem Mehrzweckplatz in Bebra.

„Und wir sind nicht zum ersten Mal in Bebra. Vor circa 30 Jahren sind wir bereits hier aufgetreten“, erinnert sich Zirkusdirektorin Brigitte Probst (63). Außerdem mit im Gepäck: die neue Show „Surprise“, die erst an drei anderen Standorten in Deutschland aufgeführt wurde.

25 Artisten aus Kolumbien, der Mongolei, Moldawien, Italien und Deutschland sowie ein Orchester aus der Ukraine geben den Rahmen des zweieinhalbstündigen Programms. Zu sehen sind in der Manege unter anderem edle Araber-Pferde, Watussi-Rinder, Kamele, Lamas, ein Emu, Kaltblüter und ein Schaubild mit Bauernhof-Tieren wie Ziegen und Eseln.

Mit ruhiger Hand und Geschick hat Tierlehrerin Stephanie Probst ihren Pferden vielfältige Lauffiguren und Tricks beigebracht.
Mit ruhiger Hand und Geschick hat Tierlehrerin Stephanie Probst ihren Pferden vielfältige Lauffiguren und Tricks beigebracht. © Carolin Eberth

Circus Probst hat im vergangenen Jahr 19 Ukrainer aufgenommen

Dass die Musiker aus der Ukraine statt eines Gewehrs eine Gitarre in der Hand halten und ein sicheres Zuhause im Zirkus haben, das haben sie der guten Seele des Zirkus, Brigitte Probst, zu verdanken. Denn sie hat im vergangenen Jahr nicht nur die sechs Musiker auf der Flucht, sondern auch ihre Familien aufgenommen – insgesamt 19 Personen. „Jeder hat mittlerweile seinen Platz und seine Aufgabe bei uns gefunden“, freut sich Brigitte Probst. „Und die ukrainischen Kinder gehen mit unseren anderen Kindern in eine Schule“, ergänzt sie. Eine eigene Zirkus-Lehrerin unterrichtet die Schüler und reist zu allen Standorten mit.

Nicht nur der Krieg in der Ukraine, sondern auch die Corona-Krise habe das Zirkusleben in den vergangenen Jahren geprägt. „Die Zeit war heftig, aber wir haben das Beste aus der Situation gemacht. Beispielsweise haben wir Ponyreiten und Veranstaltungen aller Art in unserem Zelt angeboten“, erzählt Stephanie Probst (36), die Tochter von Brigitte. „Aber nun geht es wieder bergauf. Wir hatten schon 2022 eine sehr gute Saison. Nun hoffen wir, dass uns auch 2023 wieder viele Gäste besuchen.

In der Manege wird auch dieses Watussi-Rind auftreten, zusammen mit anderen exotischen Tieren wie Kamelen.
In der Manege wird auch dieses Watussi-Rind auftreten, zusammen mit anderen exotischen Tieren wie Kamelen. © Carolin Eberth

Die Programmpunkte:

„Das Programm unserer Show ist für Groß und Klein“, sagt Zirkusdirektorin Brigitte Probst. Von todesmutigen Motorradfahrern aus Kolumbien, die gewagte Manöver in einer Stahlkugel zeigen, über akrobatische Sprünge in luftiger Höhe bis hin zu komischen Darbietungen eines Clowns sei alles dabei. Auch edle Pferdedressuren, Kunststücke mit exotischen Tieren, Akrobatik am Trapez, Jonglage und Comedy auf dem Trampolin werden zu sehen sein. Statt Gewichten werden auch die Künstler selbst gestemmt und sogar mit ihnen jongliert. Zahlreiche Bauernhoftiere sollen mit Kunststücken zudem Kinderherzen schneller schlagen lassen.
(Von Carolin Eberth)

Vorstellungen:

28. April: 17 Uhr (Familientag)
29. April: 16, 19.30 Uhr
30. April: 11, 16 Uhr
1. Mai: 11, 16 Uhr.
Vorverkauf:
online unter circus-probst.de und ab 28. April an der Zirkuskasse zwischen 10 und 13 Uhr.
Eine Karte kostet zwischen 16 und 36 Euro, je nach Kategorie.

Schnuppert die gute Luft der Biberstadt: ein Lama.
Schnuppert die gute Luft der Biberstadt: ein Lama aus dem Circus Probst. © Carolin Eberth

Der Schlüssel zum Kunststück

Neben den vielen von Menschen vorgeführten Darbietungen sind im Circus Probst auch viele Tiere in die Vorstellung integriert. Insgesamt 65 Tiere sind regelmäßig in den Tierdressuren zu sehen, von denen jedoch nur 50 nach Bebra mitgebracht wurden.

„Wenn ein Tier krank ist, dann bleibt es zu Hause“, sagt die Tierlehrerin Stephanie Probst. Ihre große Leidenschaft seien die Pferde, mit denen sie groß geworden ist. „Ich liebe Tiere einfach. Schon mit vier Jahren war ich den ganzen Tag im Stall und bin dementsprechen in den Beruf reingewachsen“, erklärt sie.

Wichtig ist es ihr, dass keine häufigen Wechsel von Hufschmied und Tierarzt vorgenommen werden, damit sich die Tiere an die Personen gewöhnen und so Vertrauen fassen können. Der Hufschmied ist dem Zirkus deshalb auch nach Bebra nachgereist. Im Allgemeinen sei es besonders wichtig, mit viel Liebe und Zuneigung zu arbeiten. Natürlich seien auch Leckerlis der Schlüssel zu einer guten Vertrauensbasis zwischen Mensch und Tier.

Tierwohl steht an oberster Stelle und wird regelmäßig kontrolliert

Damit die Dressur der Tiere gelingt, muss aber vor allem erkannt werden, welche Kunststücke dem Tier gefallen. „Es ist wie bei den Menschen“, sagt Probst und ergänzt: „Es macht keinen Sinn, mit einem Tier bestimmte Kunststücke vorführen zu wollen, auf die es keine Lust hat.“ Dem täglichen Training am Vormittag dürfe man auch als Außenstehender zuschauen und sich so ein Bild des Ganzen machen.

„Unsere Tiere sind bereits seit Generationen in Menschenhand. Die kennen das gar nicht anders“, sagt Probst. Zudem versuche man, die Dauer des Transports der Tiere kurz zu halten, der in der Regel weniger als fünf Stunden dauere. Auch unangekündigte Kontrollen des Tierbestandes und dessen Unterbringung werden in jeder Spielstadt durchgeführt. Der Circus Probst ist Mitglied des Berufsverbandes für Tierlehrer und spricht von einer vorbildlichen Tierhaltung.
(Von Johanna Leinweber)

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