Landeswettbewerb „Ab in die Mitte“: Bebra schon wieder unter den Siegern

Sie haben es schon wieder getan: Die Bebraer Stadtentwicklung SEB zählt bereits zum zehnten Mal zu den Siegern beim Landeswettbewerb „Ab in die Mitte“, bei dem gute Ideen für die Innenstadtbelebung prämiert werden.
Bebra – 15.000 Euro fließen aus Wiesbaden in die Biberstadt und sollen dafür genutzt werden, das Stadtfest am 14. und 15. Juli aufzuwerten. „Wir ziehen es größer auf. Wir haben ein paar harte Jahre hinter uns“, sagt Geschäftsführer Stefan Pruschwitz. Die SEB plant mit „Heizers Spielen“ einen Wettbewerb der Stadtteile – die Sieger sollen den schönsten Weihnachtsbaum Bebras bekommen.
Moment, Weihnachten? Ist das nicht noch 218 Tage hin? Es gibt ja noch nicht mal Spekulatius in den Supermärkten. Die SEB ist allerdings nicht aus der Zeit gefallen, sondern weiß, dass die Weihnachtsbäume beliebt sind, die der Bauhof traditionell in den Ortsmitten aufstellt. Die Gewinner sollen sich daher über einen „richtig starken und mindestens fünf Meter hohen Baum“ freuen können, sagt der SEB-Chef. Und eine Glühweinparty gibt es obendrauf.
Die Grundidee kommt von „Spiel ohne Grenzen“ – eine Fernsehshow aus den 60er- und 70er-Jahren. Daraus entwickelt die SEB derzeit für den Stadtfest-Samstag ein Geschicklichkeitsduell von Stadtteilteams, die aus fünf Personen bestehen sollen. Weil alles im Zeichen der Bebraer Markenfigur Heizer steht, wird dann beispielsweise schnellstmöglich der Kessel einer Lok befüllt. „Nicht nur die Schnellsten und Stärksten gewinnen“, warnt Pruschwitz allerdings. So sei etwa auch ein Bebra-Quiz geplant, bei dem es aufs Wissen rund um die Eisenbahnerstadt ankommt. „Das ist alles nicht bierernst zu nehmen, aber es geht natürlich um die Ehre.“ Interessierte Wettkämpfer können über ihren Ortsvorsteher Kontakt aufnehmen oder sich direkt an die SEB wenden (Kontakt: mail@seb-bebra.de).
Auch wer nicht beim Wettbewerb dabei ist, soll seinen Stadtteil unterstützen können. Etwa drei Wochen vor Festbeginn liegen in den Bebraer Geschäften Teilnehmerkarten aus. Wer etwas kauft, kann Punkte für seinen Stadtteil sammeln. Damit will die Stadtentwicklung auch den für die Innenstadt so wichtigen Einzelhandel mit ins Boot holen.
Die Entscheidung in Bebra fiel bewusst für eine Einzelaktion als Ausrufezeichen aus. Bad Hersfeld verfolgt einen anderen Ansatz: Die Kreisstadt gehört ebenfalls zu den Wettbewerbssiegern und feiert mit dem Projekt „Tanz und Bewegung durch den Sommer“ von Anfang Juni bis September mit vielen Outdoor- und Indoor-Aktionen. Insgesamt hat das Land Hessen 210.000 Euro für die 17 Landessieger ausgegeben, 40 Kommunen hatten sich beworben. Bei vergangenen Siegen sei bereits Bleibendes geschaffen worden, heißt es aus der Eisenbahnerstadt – etwa die „Chill mal deine Basis“-Sitzboxen. Auch die Veranstaltung „Duckfett und Döner“ ist ein ehemaliges „Ab in die Mitte“-Projekt. Die SEB geht nun in die Hochphase der Stadtfestplanung. Fest steht, dass Entertainer Reiner Irrsinn aus dem Schwalm-Eder-Kreis bei der Feuerwehrparty zur gewonnenen Stadtwette am Freitag und die Coverband Rockingham aus Höxter (Rolling Stones über Beatles bis Status Quo) am Samstag auftreten sollen. (Clemens Herwig)