Bedarf in Hersfeld-Rotenburg ist mehr als gedeckt

Während der Wohnungsmarkt vielerorts hart umkämpft ist, gerade in Großstädten, zeigt sich in Waldhessen ein entgegengesetzter Trend.
Hersfeld-Rotenburg – Das zeigen die jüngsten Zahlen der regionalen Wohnungsbestandsstatistik der Regionaldatenbank Genesis für den Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Demnach stünden 59 928 Wohnungen aller Art und Größe 120 163 Menschen gegenüber, die im gleichen Zeitraum ihren Wohnsitz im Landkreis gemeldet hatten.
Aus der Statistik geht jedoch nicht hervor, ob die Wohnungen für die Bevölkerung ausreichen. Allerdings zeigt das Wohnungsbedarfsmodell des Instituts der deutschen Wirtschaft, dass der Wohnungsbestand im Landkreis um 183 Wohnungen hätte wachsen müssen. Der Wohnungsbestand ist aber gegenüber dem Vorjahr tatsächlich um 233 Einheiten gewachsen und stellt damit einen neuen Rekordbestand dar. Der Bedarf an zusätzlichen Wohnungen wäre somit mehr als gedeckt. Insgesamt gab es zum Stichtag 1. Januar im Landkreis 36 735 Gebäude mit Wohnungen, im Vorjahr waren es 36 660, wie das Statistische Landesamt Hessen auf Anfrage mitteilte.
Bei der Frage, ob Menschen lieber verdichtet oder auf Abstand wohnen, lässt sich eine mögliche Antwort daraus ableiten, für was Bauherren und -damen ihr Geld ausgeben. Danach bleibt das Einfamilienhaus der größte Traum: 24 778 Einfamilienhäuser gibt es mittlerweile im Landkreis.
Auch die Größe spielt dabei natürlich eine Rolle: So waren zuletzt größere Wohnungen mit mindestens fünf Räumen inklusive der Einfamilienhäuser mit einer Gesamtzahl von 34 620 im Landkreis erfasst, rund 58 Prozent des Gesamtbestands. 12 735 Wohnungen (21,3 Prozent) verfügten über vier Räume, 8587 Wohnungen (14,3 Prozent) waren Dreizimmerwohnungen, 3270 (5,5 Prozent) hatten zwei Räume.
Wie teuer die Kaufpreise bei Ein- und Zweifamilienhäusern im Kreis sind, geht aus Auswertungen des Amts für Bodenmanagement hervor. Demnach liegt der Preis in Nentershausen beispielsweise bei 84 083 Euro, in Rotenburg bei 254 700 Euro, in Bebra bei 307 875 Euro und in der Kreisstadt Bad Hersfeld bei 314 763 Euro. Den höchsten Wert weist dabei Ludwigsau mit einem Preis von 342 000 Euro auf.
Bei Mehrfamilienhäusern liegt der durchschnittliche Kaufpreis von 741 455 Euro in der Kreisstadt am höchsten, am niedrigsten in Heringen (136 000 Euro). zds/teb/dag