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Bad Hersfelder Museums- und Erlebnisnacht bot Besuchern ungewohnte Einblicke

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Altes Handwerk zum Ausprobieren: Im Bad Hersfelder Stadtmuseum durften sich die jüngsten Besucher in der Kunst des Blaudrucks versuchen.
Altes Handwerk zum Ausprobieren: Im Bad Hersfelder Stadtmuseum durften sich die jüngsten Besucher in der Kunst des Blaudrucks versuchen. © Steffen Sennewald

Großen Zuspruch fand die zweite Museums- und Erlebnisnacht in Bad Hersfeld: Alleine im „Schilde-Minimuseum“ folgten über 200 Besucher den Ausführungen von Benno Schilde.

Bad Hersfeld – Der berichtete höchstpersönlich über seine Erfolgsgeschichte vom Ventilator aus Eisenblech hin zu einem die Stadt Bad Hersfeld prägendem Industriebetrieb.

Jürgen Stolz war als ehemaliger Schildianer in seine Rolle geschlüpft und stand gemeinsam mit der Urenkelin von Benno Schilde, Gudrun Herberg, für Erinnerungsfotos in zeitgemäßem Outfit bereit.

Im „wortreich“ präsentierte Yvonne Spyt die Sonderausstellung „100 Hüte“ von Susanne Emig. Um das liebe Geld, die alte Stadtkasse im Rathaus und die beliebte Addition oder unbeliebte Subtraktion drehte sich alles im Museum der Sparkasse.

Reger Besuch war auch im Haus Mährisch-Schönberg zu verzeichnen, wo in einer alten Karteisammlung nach seinen Urahnen gesucht und bei der Führung durch die enge Ausstellung über die Geschichte der Vertriebenen informiert wurde. Auch das kleine Konrad-Duden-Museum platzte aus allen Nähten.

Vor dem Rathaus am Stadtrelief versammelte der Nachtwächter seine Gäste, um bei finsterem Laternenschein mit ihnen Bad Hersfeld und manch schaurige Geschichte zu erkunden. Gleich daneben warteten die zahlreichen Stadtkirchenturmbesteiger, um ihre Kondition beim Erklimmen der zweihundertzweiundzwanzig Stufen zu testen und den fantastischen Rundblick aus vierzig Meter Höhe zu genießen.

Der Kunstverein hatte sein Atelier geöffnet und gab Einblicke. Tief unten am Markt war das Louis-Demme-Stadtarchiv zugänglich.

Endlich war es auch wieder möglich, die Lullusglocke im Katharinenturm zu besichtigen. Die Bad Hersfelder Mönche führten ihre Gäste in kleinen Gruppen über vierundneunzig Stufen vorbei am Doppelkarzer zu einer der größten Kostbarkeiten der Stadt und informierten über den Guss der Glocke am Morgen des 24. Juni 1038. In fünfzehn Jahren wird die Lullusglocke somit eintausend Jahre alt. Im Museum der Stadt Bad Hersfeld war ein ständiges Kommen und Gehen zwischen Festspielausstellung, Führungen, Blaudruck und dem Einführungsvortrag zur kommenden Kokoschka-Ausstellung. Ohne Licht und Bremsen sauste ein Junge auf dem uralten Laufrad des Museums um die Stiftsruine.

Die „Nachtklänge“ bezauberten im Johann-Sebastian-Bach-Haus. Dörte Gassauer vom Arbeitskreis für Musik erläuterte und spielte die alten und historisch nachgebauten Instrumente wie die zweimanualige Orgel und das Cembalo. Sopranistin Eva Be Yauno-Jannsen sang Henry Purcell dazu. Im Buchcafé war feinster moderner Jazz mit dem Bob Degen Quartett zu hören.

Ihren Abschluss fand die Museumsnacht mit den Turmbläsern, etwas Orgelmusik, einem Gratisgläschen Wein und der Verlosung des großen Gewinnspiels kurz vor Mitternacht in der Stadtkirche. (Steffen Sennewald)

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