Volkstanzgruppe Tann wirbelt im Mai

Die Volkstanzgruppe hatte zu einem „Bunten Abend im Mai“ in die Besengrundhalle geladen. Nach der Corona-Pause feierten sie ihr Dörfchen auf ganz spezielle Art und Weise.
Tann – Alle Register zogen am Samstagabend beim „Bunten Abend im Mai“ in der hoch über Tann gelegenen Besengrundhalle die tanzenden und die Theater spielenden Mitglieder des Radsportvereins. Nach vierjähriger Corona-Pause feierten sie ihr Dörfchen einmal mehr auf ihre ganz spezielle Art und Weise, und natürlich hatten sie auch Gäste eingeladen.
Zum einen eine Abordnung der „Nässetaler“, einer Tanzgruppe aus der Gemeinde Nüsttal, zum anderen die dorfeigenen Sängerinnen und Sänger von „Tann InTakt“, die unter der Leitung von Irina Winter gleich zweimal vier Lieder vortrugen, bei dem die vor einigen Jahren aus der Taufe gehobene Gruppe das Publikum klatschend zum Mitsingen animierte. Das hatte nach der Begrüßung durch Leonie Hess und Marion Scherer auch die mit bunt geschmückten Zweigen eingezogene Kindergruppe getan.
Womit? Natürlich mit dem Klassiker „Alle Vögel sind schon da“, nach dem die Jungen und Mädchen tanzend ankündigten: „Wir wollen diesen Sommer mal nach Holland gehen“. Auch bei den weiteren Tanzvorträgen war es eine Freude, dem für das Fortbestehen der Tanzgruppen so wichtigen, mit spontanem Ausdruck verzückenden Nachwuchs zuzuschauen.
Die Hauptgruppe der Volkstanzgruppe zeigte die „Schwedenpolka“, „Fiona“ und den Tanz „Dölziger Mühle“. Nach der Pause hieß es „Beim Kronenwirt“, und mit dem „Fischertanz“ und dem mit großer Freude aufgeführten „Hamburger Kontra“ belegten die von Christina Neuber geleiteten „Altvorderen“, dass sie auch „nordisch“ können. In noch weiter entfernte Regionen zog es die sechs „Nässetaler“. Sie begeisterten unter anderem mit dem „Scotch Gap“, dem „Pankower Dreier“, bei dem „jeder Herr gleich zwei Damen wählen kann“, dem „Pinglan“ sowie nach der Pause mit dem „Tannseler Dreigespann“.
Ob das eine Referenz an Tann sein sollte? Mit ihrem in der Schweiz entstandenen und an hohe Berge erinnernden Tanz „Trülli“ überzeugten sie auf jeden Fall auf ganzer Linie, sodass sie – sicherlich nicht ganz unvorbereitet – auch noch mit einer Zugabe aufwarteten. Bei der kam „in Zivil“ ein Herr namens Horst zum Einsatz, nachdem es Gebhardt Vieth, dem scherzenden Chef der „Nässetaler“ nicht gelungen war, Patrick Kuhn, den früher bei den Tannern mittanzenden Vorsitzenden der Ludwigsauer Gemeindevertretung, auf die Bühne zu bitten. Auf der hatte Kuhn aber vorher die Grüße der Gemeindegremien übermittelt und betont, dass die Volkstanzgruppe die Tänzer und Tänzerinnen in die Welt und die Welt nach Ludwigsau gebracht habe.
Für erfrischenden, von Irmgard Schmidt inspirierten Theatergenuss sorgten Claudia Bein, Beate Dick und Helgo Pfau. Einmal als zu spät im Theater ankommende und sich dort unflätig benehmende Landeier, und einmal als Gipfeltouristen, die von einer von Claudia Bein gespielten bayerischen Berginspektorin wegen Schwarzwanderns, fehlendem Gipfeltauglichkeitsschein und Beamtenbeleidigung genervt werden. Als die dann auch noch die mitgeführte „ahle Wurscht“ beschlagnahmen will, ist für Emma und Paul das Maß voll.
Für das Publikum war es das nach knapp drei kurzweiligen Stunden noch lange nicht, ganz im Gegenteil: Es hätte noch munter weiter in den Mai getanzt werden können. (Wilfried Apel)