Kuppenrhön-Ortsjugendpflegerin Alexandra Eger-Römhild geht Ende März in Ruhestand

Nach 13 Jahren als evangelische Ortsjugendpflegerin in den Kuppenrhön-Gemeinden geht Alexandra Eger-Römhild Ende März in den Ruhestand.
Schenklengsfeld – 13 Jahre lang – seit Januar 2010 – war Alexandra Eger-Römhild das Gesicht der evangelischen Ortsjugendpflege Kuppenrhön. Ende des Monats geht die 63-Jährige in den Ruhestand.
Vor dieser Zeit hat die Diplom-Sozialarbeiterin und -pädagogin, die zudem über einen Master-Abschluss internationaler Kriminologie verfügt und ausgebildete Diakonin ist, unter anderem Gefangene im Strafvollzug betreut. In diesen scheinbar gegensätzlichen Aufgabenfeldern sieht Alexandra Eger-Römhild, durchaus Parallelen: „Es geht in beiden Fällen darum, Menschen in aller Offenheit wertschätzend, fördernd und unterstützend auf Augenhöhe zu begegnen“, verdeutlicht die 63-Jährige.
Mit diesem Selbstverständnis war die vierfache Mutter in den vergangenen 13 Jahren Ansprechpartnerin und Vertrauensperson und manchmal auch Grenzen-Setzerin für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und deren Eltern in den drei Kuppenrhön-Gemeinden Freidewald, Hohenroda und Schenklengsfeld.
Die Kids-Clubs mit Kreativangeboten für Acht- bis Zwölfjährige gehörten ebenso zu ihrem Aufgabenfeld wie die Jugendtreffs beziehungsweise Teens-Clubs und die Konfirmanden-Arbeit und -freizeiten im Kirchspiel. „Ich bin von Haus aus Netzwerkerin“, sagt Alexandra Eger-Römhild – eine Eigenschaft, ohne die dieses umfangreiche Aufgabenfeld wohl nicht zu stemmen gewesen wäre.
Von Beginn an war sie regelmäßig in der Gesamtschule Schenklengsfeld präsent – um den Jugendlichen dort zu begegnen, wo sie einen großen Teil ihrer Zeit verbringen. In Zusammenarbeit mit der Schule hat die Ortsjugendpflegerin Projekte zum Themenfeld Internet und Computerspiele organisiert, Sporttage unterstützt und den modernen Mannschaftssport Jugger als Arbeitsgemeinschaft etabliert. Gemeinsam mit ihrer Kollegin von der zum Jahreswechsel eingestellten kommunalen Ortsjugendpflege Philippsthal/Friedewald sowie ehrenamtlichen Helfern, Vereinen und Gruppen entstanden die Programme der Oster-, Sommer- und Herbstferienspiele.
Die Arbeit habe ihr Spaß gemacht, betont Alexandra Eger-Römhild. Allerdings sei die gemeindeübergreifende Ortsjugendpflege auch ein Knochenjob. „Zumindest, wenn man selbst gewisse Ansprüche an die eigene Arbeit hat, denen man gerecht werden will“, verdeutlicht die 63-Jährige.
Weil dabei einiges an Überstunden zusammengekommen ist, hat die Sozialarbeiterin den Bund mit den unzähligen Schlüsseln zu den in den drei Kommunen genutzten Räumlichkeiten bereits Mitte der Woche abgegeben.
Alexandra Eger-Römhild freut sich nun auf mehr Zeit für ihr Hobby, die Jagd, möchte nach einem Imkerkurs im heimischen Garten in Eisenach zwei Bienenbeuten aufstellen, sich ehrenamtlich im ambulanten Hospiz-Zentrum in Bad Salzungen engagieren, Sportangebote für Altenheim-Mitarbeiter betreuen und hat bereits verschiedene Reiseziele im In- und Ausland in Visier. „In ein Loch falle ich mit dem Ruhestand also nicht“, ist sie überzeugt.
Traurig stimme sie allerdings, dass noch nicht absehbar sei, wann ihre Stelle wieder besetzt wird. Damit eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger nicht bei null anfangen muss und die Jugendlichen nicht buchstäblich auf der Straße stehen, hat Alexandra Eger-Römhild bis zuletzt daran gearbeitet, dass zumindest ein Teil des Angebots in der Vakanzzeit mit Unterstützung Ehrenamtlicher fortgeführt wird.
Dabei kam der scheidenden Jugendpflegerin ihr Netzwerk aus rund 60 Helfern zugute, welches in den zurückliegenden 13 Jahren entstanden ist. Einige davon kennt die Sozialpädagogin noch als Teilnehmer in den Kids Clubs und hat sie bis zur Jugdendleiter-Ausbildung begleitet. (Jan-Christoph Eisenberg)