Drei Wochen nach der Bundestagswahl: AfD lässt Plakate in Alheim hängen

Wer in den vergangenen Tagen in den Gudegrund gefahren ist, der war optisch noch mitten im Bundestagswahlkampf - zumindest in dem der AfD.
Alheim - Die Wahlplakate hingen dort noch an zahlreichen Straßenlaternen, obwohl die Abstimmung über den neuen deutschen Bundestag schon fast drei Wochen zurückliegt. Eigentlich hätten sie nach der Bundestagswahl 2021 schon längst entfernt werden müssen. AfD-Kreissprecher Gerhard Schenk war das bis Freitagmittag (15.10.2021) nicht bewusst, sagte er auf Nachfrage unserer Zeitung. „Wir finden nicht viele, die den Mut haben, sich auch öffentlich zur AfD zu bekennen und zum Beispiel Plakate auf- und abzuhängen“, sagt er. Das sei auch nachvollziehbar – mit AfD-Anhängern werde oft nicht fair umgegangen, meint Schenk.
Zudem habe der Kreisverband aufgrund der Zustände im Nachbar-Kreisverband Werra-Meißner auch dort das Abhängen der Plakate übernehmen müssen. Das verteile sich nur auf wenige Schultern. Schenk kündigte an, selbst in den Gudegrund zu fahren und die Plakate zu entfernen. Natürlich wolle man sich an die geltenden Regeln halten.
Nach Bundestagswahl: AfD-Plakate hängen immer noch in Gemeinde
Bürgermeister Jochen Schmidt (parteilos) sagt, die Gemeinde habe die Partei am Montag (11.10.2021) kontaktiert, woraufhin in den meisten Ortsteilen auch mit dem Abhängen der Wahlwerbung begonnen worden sei. „Wenn nächste Woche noch welche hängen, entfernt sie der Bauhof und den betreffenden Parteien wird die Arbeitszeit in Rechnung gestellt“, sagt er.

Immer mal wieder hatte es in den zurückliegenden Jahren ähnliche Probleme in der Gemeinde Ludwigsau gegeben. „Da mussten wir mehrmals Aufforderungen aussprechen und am Ende hat auch der Bauhof selbst Hand angelegt“, berichtet Bürgermeister Wilfried Hagemann (parteilos). Diesmal sei das zum Glück anders gewesen. Nur ein einziges Plakat sei übrig geblieben.
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Mehrere andere Bürgermeister sagen auf Nachfrage, in ihren Kommunen seien alle Plakate pünktlich entfernt worden. (Christopher Ziermann)
AfD-Sprecher Gerhard Schenk trat für die Partei bei der Bundestagswahl an. Er setzte vor allem auf den Corona-Frust in der Bevölkerung.