Frauen in Bewegung: Fest im Buchcafé

Bad Hersfeld. Ein bewegtes Fest feierten die Frauen aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg am 8. März, dem Weltfrauentag. Bewegt nicht nur, weil zahlreiche Tanzgruppen auf der Bühne präsentierten, was sie einstudiert hatten, sondern auch, weil der Saal im neuen Buchcafé aus Sicherheitsgründen nur eine begrenzte Anzahl an Besucherinnen fasste und deshalb immer wieder gewechselt werden musste, damit alle eine Chance hatten, zumindest einen Teil des Programms mitzuerleben.
Das gab war teilweise Frust bei den Besucherinnen, aber „wir Frauen versuchen immer, auch mit schwierigen Situationen gelassen umzugehen“, meinte Sabine Koch vom Vorstand des veranstaltenden Frauennetzwerkes, die den Abend moderierte. Möglicherweise wird es also im nächsten Jahr eine andere Form von Frauenfest geben.
Dennoch war die Stimmung freundlich-solidarisch, als internationale Gruppen aus dem ganzen Kreisgebiet ihre Beiträge präsentierten. Dabei gab es dann auch Informationen über die Philippinen oder die Masleniza-Zeit zum Ende des Winters in Russland. Und Gelegenheit zum Mittanzen.
Dass es am 8. März nicht nur ums Feiern geht, sondern vor allem um Frauenrechte, darauf machten Sabine Koch, die Erste Kreisbeigeordnete Elke Künholz und Frauenbeauftragte Ute Boersch aufmerksam. Koch wies darauf hin, dass Deutschland ziemlich rückständig bei der Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit in Paarbeziehungen sei und forderte eine individuelle Besteuerung der Einkommen und einen Ausbau der Kinderbetreuung.
Elke Künholz monierte, dass Frauen in der Politik immer noch unterrepräsentiert seien und ermutigte die Frauen, ihre Stärken und Potenziale auszubauen.
„Ohne Frauen ist kein Staat zu machen“ stellte Ute Boersch fest. Die Gleichstellung der Geschlechter sei eine zentrale Frage der Demokratie. Boersch wies auf das Leid der vielen Frauen auf der Flucht und auf die schwierige Situation der in ihren Heimatländern Wartenden hin. (zac)