Gemischte Signale an Erweiterungspläne am KKH Rotenburg

Die Erweiterungspläne des Rotenburger Kreiskrankenhauses (KKH) – unter anderem mit dem Aufbau einer Kardiologie – stoßen unter den an Bundes- und Landesregierung beteiligten Politikern im Landkreis auf ein geteiltes Echo. Das Klinikum Hersfeld-Rotenburg äußert sich auf Nachfrage unserer Zeitung ablehnend über die Kardiologie-Bestrebungen des KKH.
Hersfeld-Rotenburg – Landrat Torsten Warnecke (SPD) bezieht keine Stellung, da ihm „das neue Konzept des Kreiskrankenhaus nicht vorliegt“.
Rotenburgs Bürgermeister Christian Grunwald (CDU) hatte vorige Woche Kreisgremien sowie heimische Landtags- und Bundestagsabgeordnete zur Unterstützung aufgerufen. Von der CDU-Landtagsabgeordneten Lena Arnoldt kommen auf Nachfrage nun entsprechende Signale. Sie begrüße Grunwalds Initiative und beteilige sich gern „an den notwendigen Gesprächen mit allen Beteiligten, um eine gute Lösung für alle Menschen im Einzugsgebiet des Kreiskrankenhauses und im Landkreis zu finden“, sagt sie. Sie spricht von einer „sehr guten medizinischen Versorgung“ am KKH. Mit ihren Plänen will die KKH-Geschäftsführung auch die Stellung ihres Hauses stärken, um im Rahmen der Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Lauterbach (SPD) nicht im niedrigsten Level I (Basisversorgung) eingruppiert zu werden. Arnoldt fordert, dass der Bund die Bedingungen vor Ort und die Kompetenz der Bundesländer berücksichtigen müsse, um „eine flexible Lösung statt starrer Vorgaben zu ermöglichen“.
Der Bundestagsabgeordnete Michael Roth (SPD) sagt dazu, dass die Abstimmungen zwischen Bund und Ländern zur Gesetzesinitiative derzeit laufen. Die aktuellen Planungen würden die Möglichkeiten der Länder stärken, zu entscheiden, wo welche Versorgung benötigt werde. „Die Stellung des Kreiskrankenhauses wird deshalb maßgeblich von den Planungen der hessischen Landesregierung abhängen.“ Die Pläne des KKH lägen ihm nicht vor, so Roth.
Die Grünen-Landtagsabgeordnete Kaya Kinkel betont, dass es mit Blick auf den Fachkräftemangel im Interesse der Gesundheitsversorgung im Landkreis kein gegenseitiges Abwerben geben dürfe. Zwischen Klinikum und KKH müsse es „mehr Kooperation statt Konkurrenzdenken“ geben. Das müsse aktiv gesteuert werden – dabei sei Landrat Warnecke gefordert, sich „für eine tragfähige Lösung für alle einzusetzen“.
Unter den Fraktionsvorsitzenden im Kreistag ist das Echo gemischt.