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Partybus brennt aus: Osterfeuer abgesagt - Polizei im Kreis Hersfeld-Rotenburg ermittelt

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Von: Lena Langhoff, Christopher Ziermann

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Zum zweiten Mal in einer Woche brennt der Partybus in Heinebach (Hersfeld-Rotenburg). Ob Brandstiftung dahinter steckt, klärt nun die Polizei.

Heinebach – Offensichtlich war der alte Partybus in Heinebach (Kreis Hersfeld-Rotenburg) jemandem ein Dorn im Auge. Oder er war einfach ein willkommenes Ziel für blinde Zerstörungswut. Nach einer zügig gelöschten Zündelei am späten Montagabend (3. April) brannte der Bus rund 48 Stunden später in der Nacht zu Donnerstag (6. April) vollständig aus. Die Kriminalpolizei ermittelt. Der Brand hat für die ganze Dorfgemeinschaft unmittelbare Folgen: Das Osterfeuer musste kurzfristig abgesagt werden.

Denn die Flammen hatten auch auf das angrenzende Toilettenhäuschen übergegriffen und die Stromversorgung des Festplatzes an der Borngasse beschädigt. Bürgermeister Dr. Andreas Brethauer sagt gegenüber unserer Zeitung, er wolle keine Vermutungen darüber anstellen, wer hier am Werk gewesen sein könnte. Er bedauert, dass Gemeindeeigentum beschädigt worden ist und dadurch eine Veranstaltung für die Bürger ins Wasser fällt. „Den Schaden bezahlen wir alle. Dadurch schadet man der Gemeinschaft.“ Froh sei er aber darüber, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind.

Kreis Hersfeld-Rotenburg: Osterfeuer in Heinebach abgesagt

Der umgebaute Linienbus der drei Heinebacher Robin Wiegel, Daniel Becker und Thomas Ratke war über viele Jahre häufig auf Veranstaltungen in Heinebach zu sehen, zum ersten Mal 2011 bei der 1225-Jahrfeier. „Vor 14 Jahren haben wir den Bus gemeinsam gekauft und zum Feiern umgebaut“, sagt Robin Wiegel, der damals 17 Jahre alt war. Eine Sitzecke mit Barhockern sowie eine Theke mit Kühlschrank bot den Besuchern Platz. Der Partybus konnte auch – mit und ohne Personal – für Veranstaltungen gebucht werden.

Überreste: Vom Partybus neben dem Toilettenhäuschen ist nur noch das Gerippe übrig.
Überreste: Vom Partybus neben dem Toilettenhäuschen ist nur noch das Gerippe übrig. © Lena Langhoff

Seit Corona war das Fahrzeug jedoch nicht mehr im Einsatz. Unterstellmöglichkeiten seien generell schwierig zu finden gewesen, so Wiegel, der mittlerweile in Niedersachsen lebt. Erst habe der Bus am Vereinsheim der Kaninchenzüchter gestanden, bevor er auf dem Festplatz abgestellt wurde. Da das Fahrzeug so öffentlich zugänglich war, habe es immer wieder Vandalismus gegeben. „Der Bus wurde schon angesprüht, Scheiben wurden eingeschlagen und offensichtlich haben die Täter auch darin gefeiert“, sagt Robin Wiegel. Auch er hat keine Idee, wer hier gezündelt haben könnte. „Nach der Aktion von Montagabend war es aber leider keine große Überraschung.“ Man werde vermutlich auf den Kosten für den Bus sitzen bleiben. Ein Jugendprojekt von Heinebachern für Heinebacher ist so unwiderruflich zerstört worden.

Partybus in Heinebach wird Opfer der Flammen: Zwei Brände innerhalb von zwei Tagen

Die zweite Brandnacht begann für die Alheimer Feuerwehren um 0.50 Uhr. Nachdem zunächst nur die Feuerwehren aus Heinebach und Niederellenbach alarmiert wurden, folgte schon sieben Minuten später die Nachalarmierung für Baumbach und Sterkelshausen. „Beim Eintreffen stellte sich heraus, dass der Bus im Vollbrand war und das Feuer bereits auf das Dach des Toilettenhauses übergriff“, sagt Gemeindebrandinspektor Bernd Hildebrand. Insgesamt 35 Alheimer Feuerwehrleute waren im Einsatz, außerdem der Rettungsdienst des DRK Rotenburg und eine Polizeistreife aus Rotenburg.

Die Feuerwehr bekämpfte den Brand mit 35 Einsatzkräften.
Die Feuerwehr bekämpfte den Brand mit 35 Einsatzkräften. © Feuerwehr Alheim

Vier Atemschutz-Trupps machten sich an die Löscharbeiten. Es mussten 120 Liter Schaummittel verwendet werden, um den Brand im Bus endgültig zu löschen. Der brennende Dachbalken des Toilettenhauses wurde gelöscht, außerdem brachen Feuerwehrleute die Türen des Gebäudes auf, um zu kontrollieren, wie weit der Brand fortgeschritten war.

Partybus in Heinebach brennt aus: Mindestens 35.000 Euro Schaden - Hängen die Brände zusammen?

Am Gebäude musste dann über Steckleitern die Dachhaut geöffnet werden, um an die brennenden Balken zu gelangen. Der durch den Löscheinsatz verursachte Wasserschaden trägt mit dazu bei, dass das Toilettenhäuschen nun erst mal nicht nutzbar ist. Erst um 3.30 Uhr war der Einsatz beendet.

Die Kriminalpolizei ermittelt nun heißt es in einer Mitteilung der Polizei, die den Gesamtschaden auf „mindestens 35.000 Euro“ beziffert. Es solle geklärt werden, ob „die Taten miteinander in Verbindung stehen“. Beim ersten Brand hatten Zeugen laut Polizei zwei jüngere Männer beobachtet, die jeweils schwarze Hosen sowie schwarze Jacken mit weißer Kapuze trugen. Hinweise an die Polizei Rotenburg unter der Telefonnummer: 06623 / 9370. (Lena Langhoff/Christopher Ziermann)

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