Lockdown stoppt Verkauf von Unikaten in Heringen
Nach nur zwei Tagen war Schluss mit Kunsthandwerk
Die fünf Kunsthandweker aus dem Werratal hatten sich so sehr darauf gefreut. Und dann blieben ihnen am Ende nur zwei Tage im Laden an der Hauptstraße in Heringen.
Heringen - Weil für die Kunsthandwerker alle Märkte in diesem Corona-Jahr ausgefallen sind, planten Christel und Herbert Roche, Lissy Linß, Andrea Koch und Burgl Schneider gemeinsam unter einem Dach ihr „Herz-Handwerk“ zu zeigen und zu verkaufen. Ehepaar Roche hatte das leer stehende Geschäft angemietet und die befreundeten Kunsthandwerker mit ins Boot geholt.
Denn der Verkaufsraum war groß genug für alle. Nonstop und ohne Mittagspause sollte die Weihnachtsgalerie vom vergangenen Montag bis Heiligabend, 13 Uhr, geöffnet sein. Und dann kam am Sonntag die Ankündigung für den erneuten Lockdown mit Schließung des Einzelhandels.
Da waren aber bereits alle Artikel schon mit Preisen etikettiert, das Geschäft dekoriert und Regale und Tische mit ideenreichen und handwerklich perfekten Unikaten bestückt. Die Aussteller nahmen es am Montag fast schon gelassen hin. „Immerhin sind zwei Tage besser als keiner“, brachte es Christel Roche aus Hönebach auf den Punkt. Und wer die Gunst der Stunde rechtzeitig vor der Lockdown-Schließung nutzte, und auf der Suche nach besonderen Präsenten oder winterlichen Accessoires war, der wurde in der Hauptstraße 14 mit Sicherheit fündig. So unterschiedlich die gelungenen Schöpfungen aus Glas, Filz, Holz und Stoff auch waren, eines hatten alle Produkte gemeinsam: Hier wurde auf originelle Weise traditionelle Handwerkskunst mit modernen und pfiffigen Gestaltungselementen belebt.
Das Spektrum war groß: Lissy Linß aus Hönebach brachte viele gelungene Exemplare ihres filigranen Glasschmucks mit. Das Material, mit dem Andrea Koch aus Kleinensee wahre Wunder zaubern kann, ist Filz. Auf stilvolle und manchmal auch lustige Winter- und Weihnachts-Accessoires aus Holz hat sich das Hönebacher Ehepaar Christel und Herbert Roche aus Hönebach spezialisiert. Und eine breite Palette dekorativer Heimtextilien zeigte Burgl Schneider aus Leimbach.
Zusammen waren es alles meisterliche Unikate mit besonderem Charme. Kreativ und individuell. Und ein schöner Gegenpol zur immer mehr vereinheitlichten Massenproduktion. (Susanne Kanngieser)