Bilanz: Weniger Abfall im Landkreis Hersfeld-Rotenburg

In Corona-Zeiten war bei vielen Menschen Ausmisten angesagt. Auch deshalb gehen die Müllmengen jetzt wieder zurück.
Hersfeld-Rotenburg – Die Menschen im Landkreis Rotenburg haben im vergangenen Jahr insgesamt etwas weniger Müll produziert, als noch im Jahr zuvor. Das zeigen die Statistiken zur Abfallerhebung des Abfallwirtschafts-Zweckverbands (AZV) und des Müllabhol-Zweckverbands Rotenburg (MZV). Demnach gab es beim Hausmüll, der in die Restabfalltonne gehört, ein Aufkommen von rund 12 188 Tonnen.
290 Tonnen Restabfall wurden selbst angeliefert. Im Jahr 2021 waren es noch 12 750 Tonnen beim Hausmüll und 408 Tonnen bei angeliefertem Restabfall. Auch in Sachen Sperrmüll ist ein Rückgang zu verzeichnen. 2022 wurden im Landkreis insgesamt 4061 Tonnen Sperrmüll eingesammelt, im Jahr zuvor waren es noch 4880 Tonnen. Laut Hessischem Statistischem Landesamt waren die Sperrmüllmengen im ersten Corona-Jahr 2020 bundesweit ungewöhnlich stark angestiegen. Auch bei Elektro- und Elektronikgeräten ist der Anteil von 972 Tonnen etwas weniger als im Jahr zuvor mit 1138 Tonnen.
Vor allem mehr Verpackungsmüll
Andreas Lingner, Abfallberater beim AZV, sieht den Rückgang hauptsächlich durch die Corona-Pandemie begründet. „Es gab in den Jahren 2020 und 2021 ein deutlich höheres Aufkommen, besonders an Verpackungsmüll, weil viele Menschen online bestellt und die Zeit zuhause zum Aufräumen und Ausmisten genutzt haben. Mittlerweile ist das Niveau aber insgesamt auf Vor-Corona-Niveau“, sagt Lingner.
Auch weniger Biomüll
Ein deutlicherer Rückgang zeigt sich auch beim Biomüll. Während das Gesamtaufkommen 2022 bei 16 303 Tonnen lag, waren es 2021 noch 18 038 Tonnen. „Auch hier zeigt sich, dass viele Menschen während der Lockdowns zuhause im Garten gearbeitet und fleißig Abfall getrennt haben“, sagt Lingner. Insgesamt könne man mit dem Trennungsverhalten der Menschen im Landkreis zufrieden sein.
Sehr gut angenommen werde der Einsammelservice von Schadstoffabfällen. „Wir fahren von Ort zu Ort, was sehr gut angenommen wird. Die nächste Sammelaktion ist bereits für Ende März geplant“, erklärt der Abfallberater. (Daniel Göbel)
Abfallaufkommen in der Bundesrepublik
Beim Blick auf das bundesweite Abfallaufkommen belegen nach Daten des Umweltbundesamts die Bau- und Abbruchabfälle (einschließlich Straßenaufbruch) einen absoluten Spitzenplatz. 229,4 Millionen Tonnen sind nach jüngsten Daten angefallen. Haushaltsabfälle, die sogenannten Siedlungsabfälle, kommen auf 51 Millionen Tonnen. Sie bestehen zum Großteil aus Hausmüll (31,7 Prozent), Papier (14,9 Prozent) und Gartenabfällen (12,4 Prozent). (kmn)