Waldhessens Bilanz des Winterwetters: regenreich, schneearm und zu warm

Passend zum heutigen kalendarischen Frühlingsanfang blicken wir zurück auf das Winterwetter im Landkreis.
Hersfeld-Rotenburg – Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Winter war schneearm, regenreich und deutlich wärmer als im Durchschnitt. Das geht aus den Daten der Arbeitsgemeinschaft Land- und Wasserwirtschaft (AGLW) im Landkreis Hersfeld-Rotenburg hervor.
Der Dezember war im Vergleich zum Durchschnitt sogar noch etwas kälter als sonst. Dafür verantwortlich war der Kälteeinbruch vom 10. bis zum 19. Dezember mit durchgängigen Temperaturen im Frostbereich. Der kälteste Wintertag war am 18. Dezember mit Temperaturen bis zu – 14 Grad. „Pünktlich zu Weihnachten wurde es dann allerdings sehr warm mit Temperaturen bis zu elf Grad“, sagt Agrarwissenschaftler Philipp Pfister von der AGLW. Der Januar sei dann deutlich zu warm gewesen mit Höchsttemperaturen von 14,5 Grad an Neujahr. Der erste Tag des Jahres, der im Durchschnitt 12,4 Grad warm war, ist damit der wärmste Wintertag gewesen.
Während der Niederschlag im Herbst nach einem viel zu trockenen Sommer deutlich über dem langjährigen Mittel lag, regnete es auch bis zum Jahreswechsel durchschnittlich viel. „Auch die Monate Januar und Februar waren vom Niederschlag her durchschnittlich. Bei den Entnahmen von Bodenproben im Januar bis zu einer Tiefe von 90 Zentimetern war der Boden gut durchfeuchtet“, so Pfister. Von Vorteil sei auch der Schnee Mitte Januar sowie Anfang Februar gewesen, der langsam getaut und so gut in den Boden eindringen konnte.
Die AGLW
Die AGLW wurde 1990 zur Beratung von Landwirten gegründet und wertet Wetterdaten aus. Ihr gehören neben dem Kreisbauernverband, dem Wasserverband Ost und der Energienetz Mitte GmbH 16 Kommunen des Kreises Hersfeld-Rotenburg an, dazu Ringgau, Herleshausen und Eiterfeld.
„Wenn die Temperaturen in den kommenden Tagen steigen, sind die Wachstumsbedingungen ideal. Sollte die Sonne rauskommen, geht es zügig los mit der Vegetation“, sagt Philipp Pfister. Denn für die Entwicklung der Ackerbaukulturen seien die vielen Niederschläge im Herbst und Winter ein Segen gewesen.
„Das Problem ist jedoch die Niederschlagsverteilung über das Jahr. Wir müssen uns zukünftig darauf einstellen, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass ab Ende Mai das Wasser auf Feldern und Wiesen fehlt“, so Pfister. „Im Moment sind die Bedingungen jedoch optimal und die Bestände sehen sehr gut aus, sodass man die Sache optimistisch angehen kann.“ (Carolin Eberth)