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Hessen-Stadion: Abpfiff für das alte Heim

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Diplom-Ingenieur Jobst Walter vom Ingenieur-Büro SIG-Hessen Ingenieure aus Immenhausen erläutert den Stadtverordneten der Stadt Bad Hersfeld unter der Hessen-Eiche Grundrisse und Zeichnungen.
Diplom-Ingenieur Jobst Walter vom Ingenieur-Büro SIG-Hessen Ingenieure aus Immenhausen erläutert den Stadtverordneten der Stadt Bad Hersfeld unter der Hessen-Eiche Grundrisse und Zeichnungen. © Hartmut Wenzel

Bad Hersfeld. Mit dem Abriss des alten Vereinsheims hat die Runderneuerung des Stadions an der Oberau in Bad Hersfeld begonnen.Der Neubau ist ein Hessentagsprojekt.

Auf der Bank unter dem weit ausladenden Astwerk der „Hessen-Eiche“ im Stadion an der Oberau werden zumeist Neuzugänge der SG Hessen Hersfeld vorgestellt, Siege gefeiert und Niederlagen betrauert.

Am gestrigen Montag war die Bank ausnahmsweise kein Treffpunkt für Fußballer, sondern Schauplatz einer Pressekonferenz der Stadt Bad Hersfeld. Der Grund: Der Abriss des alten Sportlerheims der Sportgemeinde Hessen Hersfeld und der Neubau an gleicher Stelle, der bis zum

fertig sein soll. Auf dem Tisch hatten Ingenieure der Planungsbüros „SIG-Hessen-Ingenieure“ aus Immenhausen und der „Baufrösche“ aus Kassel Zeichnungen und Grundrisse ausgebreitet. Die Bauleitung vor Ort hat das Hersfelder Architekturbüro Dehn, das Ingenieurbüro Nennstiel ist zuständig für die Statik.

Schimmelbildung nach mehrfachem Hochwasser im Stadion

Abpfiff für das alte, Anpfiff für das neue Heim: Wie sehr der Zahn der Zeit an dem 40 Jahre alten Gebäude genagt hatte, war auf Handyfotos zu sehen, die Mitglieder beim Abbau der Thekenanlage und beim Ausräumen der Kabinen gemacht hatten. Weil gleich mehrfach Hochwasser im Gebäude stand – im Februar 1995 bis unter der Decke der Stadiongaststätte – gab es überall Schimmelbildung. 

Überdies hätten auch die heutigen energetischen Standards eine Sanierung nicht mehr gerechtfertigt, sodass der Abriss unumgänglich war. Gestern begannen Arbeiter des Künzeller Unternehmens Willi Leinweber mit dem Abriss der Außenfassade. Rund 14 Tage werden die Arbeiten in Anspruch nehmen, bis von dem Gebäude, das von der Bundesstraße 62 gut sichtbar ist, nur noch die Betontribüne übrig bleiben wird. „Eile ist geboten, es wird ein heißer Ritt“, sagt Thomas Fehling, Hersfelds Bürgermeister, und betonte in seiner Ansprache, dass nicht alles bis zum Hessentag fertig sein wird.

Neues Dach und neues Sportlerheim: So soll das Gebäude im Stadion an der Oberau in Bad Hersfeld nach dem Entwurf des Planungsbüros „Baufrösche“ aus Kassel aussehen.
Neues Dach und neues Sportlerheim: So soll das Gebäude im Stadion an der Oberau in Bad Hersfeld nach dem Entwurf des Planungsbüros „Baufrösche“ aus Kassel aussehen. © Zeichnung: Planungsbüro Baufrösche

Höchste Priorität für den Stadionneubau

Obwohl der Stadionneubau, so Fehling, höchste Priorität genieße, wird der Neubau der Außenanlagen im Juni nächsten Jahres noch nicht fertig sein. Und auch der Neubau des B-Platzes, der zu einem Kunstrasen umfunktioniert werden soll, wird erst nach dem Hessentag in Angriff genommen.

Neben der Betontribüne, die das Gerüst für das Tribünendach dient, wird auch das „Schnuddel-Eck“ links neben dem Gebäude, auf dem die Bratwurstbude steht, nicht angetastet. Und auch die „Hessen-Eiche“ bleibt. Bauamtsleiter Johannes van Horrick hatte die Lacher auf seiner Seite, als er beiläufig meinte, dass die Eiche gefällt und das Holz für die Inneneinrichtung genutzt werden solle.

Neubau des Stadions gliedert sich in zwei Teile

Der Neubau, so Manfred Lenhart von den Baufröschen, gliedere sich in zwei Teile. Die Betontribüne erhält ein neues Tribünendach über einer Betonmauer, die eine Glasfront abschließt. Der Tribüne schließen sich die Funktionsräume an, wobei auf den rechwinkligen Knick, den das alte Gebäude mit der Gaststätte aufweist, verzichtet wurde. An den Enden befinden sich Lagerraum und ein Büro. Wie im alten Funktionsgebäude wird auch im neuen ein Durchgang mit Flur eine Verbindung vom Platz zu den Funktionsräumen schaffen. 

Der Sportlereingang von der Tribünenseite und der Haupteingang des Funktionsgebäudes liegen sich direkt gegenüber. Das Sportlerheim wird nicht nur ausschließlich Fußballern, sondern auch anderen Vereinen zur Verfügung stehen. Sechs Umkleidekabinen Dementsprechend sind sechs Umkleidekabinen mit Duschen und zusätzlichen Toiletten geplant. Im vorderen Bereich des Gebäudes befinden sich der Vereinsräume mit Terrasse, die sich auch durch Trennwende teilen lassen. Beide Plätze erhalten zudem eine neue Beleuchtung. Überdies wird ein neues Kleinfeld zum Eingang zur Fulda gebaut, der wieder geöffnet wird. Der Eingang zur Kleingartenanlage bleibt ebenfalls erhalten und wird behindertengerecht gestaltet.

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