Da Ivy sich gerne und geschickt bewegt, wünscht ihre Mutter sich zum Beispiel eine Sportgruppe für Kinder mit und ohne Behinderungen. Ein solches Angebot gebe es aber im Kreis nicht, bedauert sie. Es scheine auch außerordentlich schwierig zu sein, so etwas auf die Beine zu stellen, obwohl es bei Vereinen durchaus Bereitschaft dazu gebe.
Je älter die Menschen mit Behinderungen werden, desto schwieriger werde es, bestätigt Heidi Krenz. Ihr Sohn Matthias hat ebenfalls das Downsyndrom, ist 33 Jahre alt und ist seit einiger Zeit in den Ludwigsauer Kindertagesstätten angestellt. Er liebt die Arbeit mit Kindern und besucht berufsbegleitend eine entsprechende Ausbildung in Bad Hersfeld. Sowohl berufliche als auch Freizeitangebote für junge Menschen mit Behinderungen seien aber dünn gesät, bedauert seine Mutter. Und wer sich etwas anderes wünsche, als in einer beschützenden Werkstatt zu arbeiten oder später in ein Wohnheim zu ziehen, der müsse sehr viel Eigeninitiative aufbringen.
Und da es an Möglichkeiten fehle, an denen Jugendliche mit Behinderungen sich treffen und gemeinsam etwas unternehmen könnten, sei jeder Kontakt mit Freunden mit viel Aufwand und Fahrerei verbunden, erklärt Heidi Krenz. Matthias findet das schade. Er würde sich gerne öfter mit Freunden treffen, die aber alle nicht vor Ort wohnen.
Das ist nicht überall so, haben die beiden Mütter mithilfe von Internet-Recherchen festgestellt. Gerade im Kreis Hersfeld-Rotenburg gebe es besonders wenige Möglichkeiten. Dabei ist Dahlmann-Pearce froh, dass immerhin die Lebenshilfe auch zusätzliche Betreuung und Freizeitangebote bietet. Aber da seien eben nur Kinder mit Behinderungen, bedauert sie. Sie ist überzeugt, dass Menschen mit und ohne Behinderungen von gemeinsamen Aktivitäten profitieren. zac