Die Impftour mit wohnortnahen Terminen sei ein voller Erfolg gewesen, geänderte Rahmenbedingungen erforderten jedoch eine Anpassung der Prozesse, heißt es. Allein rund 17 000 Menschen haben sich bei den mobilen Impfteams eine Booster-Impfung geben lassen. Da die Pandemie in Wellen verlaufe und jahreszeitlichen Schwankungen unterliege und zudem nach und nach neue und angepasste Impfstoffe auf den Markt kommen würden, sei es nach den bisherigen Erfahrungswerten nicht sinnvoll, alles wieder auf Null zu stellen.
Wo im Kreis soll „fest“ geimpft werden?
Gesucht wird nach zwei Standorten – idealerweise in Bebra oder Rotenburg und in Bad Hersfeld. Aber auch hier gelte es, flexibel zu sein. Aktuell würden verschiedene Angebote gesichtet, wobei die Anforderungen an die Räumlichkeiten sehr hoch seien, was die Auswahl deutlich begrenze. Voraussetzungen sind ein barrierefreier Zugang sowie vorhandene Toiletten und Parkplätze.
Das klingt zwar nicht gerade besonders, laut Hampe sei diese Kombination bei leer stehenden Immobilien, die zeitlich befristet, aber in dieser Zeit dauerhaft vermietet würden, tatsächlich nicht so häufig. Deshalb suche der Kreis nun auch aktiv mit Anzeigen nach geeigneten Gebäuden. Bei der Ausstattung könnte laut Hampe gegebenenfalls Mobiliar aus dem ehemaligen Impfzentrum in der Göbel Hotels Arena genutzt beziehungsweise wiederverwertet werden.
Wer soll das Impfzentrum betreiben?
Betreiben soll das Impfzentrum eine gesellschaftsrechtliche Tochter des Klinikums, wer Mieter sein wird, werde derzeit noch mit dem Landratsamt abgestimmt, berichtet Werner Hampe. Für die eigentliche Arbeit vor Ort steht offenbar ausreichend Personal zur Verfügung. „Wir haben aktuell einen Mitarbeiterpool, auf den wir setzen können. Die Personalstärke richtet sich nach der Nachfrage“, sagt Hampe.
Was wird aus den mobilen Impfteams?
Die mobilen Angebote an wechselnden Orten im Landkreis sollen zunächst ergänzt werden. Aber: „Wir machen es von der Inanspruchnahme, also der Nachfrage abhängig, wie wir unsere Kampagne weiterführen. Ein mobiles Team soll bei Bedarf weiterhin unterwegs sein“, erklärt Hampe.
Wer trägt die Kosten und wie hoch sind diese?
Bisher war es so, dass 50 Prozent der Kosten das Land Hessen getragen hat und 50 Prozent der Bund. Ohne bestehende Mietverträge könnte die Höhe der Kosten aber noch nicht beziffert werden.
Welche Öffnungszeiten und welche Impfstoffe sind vorgesehen?
An welchen Tagen und zu welchen Zeiten das Impfzentrum geöffnet sein soll, ist noch offen. Auch hier bestimme die Nachfrage das Angebot. Verimpft werden sollen dort Biontech, Biontech Kinder (vermutlich immer am Wochenende), Moderna, Novavax und eventuell auch ein neu entwickelter omikronsensibler Impfstoff, an dem derzeit sowohl von Moderna als auch Biontech gearbeitet werde, so Hampe. Das niederschwellige Impfangebot soll weiterhin ohne Termin in Anspruch genommen werden können.
(Nadine Meier-Maaz)