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Moderne Mähtechnik ist tierschonender und wird vom Land gefördert

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Von: Carolin Eberth

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Doppelmessermähwerke sind leichter, benötigen weniger Antriebsleistung und schonen Insekten. Ein modernes Mähwerk auf der Wiese.
Doppelmessermähwerke sind leichter, benötigen weniger Antriebsleistung und schonen Insekten. © Eberth, Carolin

Tierfreundlich, energiesparend und bodenschonend: Die Wiesenmahd mit einem Doppelmessermähwerk hat einige Vorteile. Sowohl für die Tiere als auch für die Landwirte.

Bosserode – Vorgestellt wurde die moderne Technik – bei der zwei Messer gegenläufig laufen, wodurch das Gras besonders sauber abgeschnitten wird – am Montag vom vor anderthalb Jahren gegründeten Landschaftspflegeverband Hersfeld Rotenburg, der gemeinsam mit dem Sachgebiet Förderung des Landkreises und dem Bodenverband zu einer Maschinenvorführung eingeladen hatte.

Sauberes Futter und geringere Leistungsanforderung an Maschinen

Mit dem Einsatz des Doppelmessers könnten Landwirte nicht nur etwas für die Umwelt tun, denn die Mahd sei insekten- und amphibienfreundlich.

Auch das Futter sei sauberer und die Maschinen könnten mit geringem Leistungsbedarf betrieben werden, erklärte Dorothea Thielen. Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbands. „80 Prozent der Insekten sterben bei der herkömmlichen Mahd, beispielsweise durch Kreisel- oder Scheibenmähwerke. Mit den vorgestellten Doppelmessermähwerken sind es nur noch 20 bis 40 Prozent“, so Thielen.

Durch den geraden Schnitt über dem Boden überleben mehr Insekten und andere Kleintiere als beim Mähen zum Beispiel mit einem Kreiselmäher. Dieser saugt durch die Rotationsbewegung der Messer die Pflanzen samt der darauf sitzenden Tieren ins Mähwerk ein und tötet viele davon.

Verschiedene Varianten der Mähwerke vorgestellt

Die Maschinen konnten am Montag von interessierten Landwirten und Vertretern von Naturschutzverbänden und den Forstämtern begutachtet werden. Vom Wildecker Quellwiesenhof wurde ein Frontmähwerk vorgeführt.

Die Firma Rhöner Landtechnik stellte ein Schmetterlingsmähwerk und einen Front-Kammschwader vor, welche mittlerweile auch in großen Betrieben zum Einsatz kommen.

Außerdem wurde ein Einachsmäher mit Pickupschwader vorgestellt – ein Spezialmäher für Kleinstflächen, Steilhänge und Feuchtflächen.

Landtechnikbetriebe bieten das Schleifen der Messer an

Auch Fragen zu Vor- und Nachteilen rund um die Technik wurden diskutiert. So gehören beispielsweise zu den Nachteilen die relativ hohen Anschaffungskosten, längere Rüstzeiten sowie ein erhöhter Wartungsaufwand für die Messer mit einer speziellen Schleifmaschine.

„Die Anschaffung eines eigenen Schleifautomatens ist jedoch nicht unbedingt notwendig, da einige Landtechnik-Betriebe das Schleifen von Mähmessern als Service anbieten“, so die Fachkundigen.

Förderung der Nutzung auch ohne eigenes Mähwerk

Um den arbeitswirtschaftlichen Mehraufwand auszugleichen, fördert das Land Hessen das tierschonende Mähen mit einem Sonderprogramm, erklärte Stefanie Albrecht vom Sachgebiet Förderung beim Landkreis Hersfeld-Rotenburg.

Betriebe, die kein eigenes Doppelmessermähwerk anschaffen wollen, könnten ihre Flächen auch gegen Lohn von anderen tier-
freundlich mähen lassen – und trotzdem von einer Förderung profitieren. (Carolin Eberth)

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