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Nahmobilitätskonzept für Rotenburg: Fachbüro präsentiert Vorschläge

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Von: Christopher Ziermann

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An der Kreuzung von Dickenrücker Straße und Mündershäuser Straße gibt es bislang keine Überquerungsmöglichkeit für den Rad- und Fußverkehr.
An der Kreuzung von Dickenrücker Straße und Mündershäuser Straße gibt es bislang keine Überquerungsmöglichkeit für den Rad- und Fußverkehr. © Christopher Ziermann

Zu hohe Gehwegkanten zwischen Bürgersteigen und Straße, Lücken im Radwegenetz, fehlende Querungsmöglichkeiten – die Liste der Mängel für Fußgänger und Radfahrer in Rotenburg und seinen Ortsteilen ist lang. Um genau zu sein: Das Kasseler Büro Cooperative hat im Rahmen des Nahmobilitätskonzeptes mit Beteiligung der Bürger 100 Mängel im Radverkehr und 600 im Fußverkehr identifiziert.

Rotenburg – Nun hat das Büro Veränderungsvorschläge gemacht, die kürzlich bei einer zweiten Bürgerbeteiligung im Rathaussitzungssaal gemeinsam mit der Marketing- und Entwicklungsgesellschaft MER erörtert wurden.

In den nächsten Wochen wird das Konzept nun fertiggestellt und dann im Sommer der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt. Cooperative gibt dabei auch Kostenschätzungen und Empfehlungen ab, wo mögliche Fördermittel für die Umsetzung zu holen sein können. Das Abarbeiten der Schwachstellen obliegt dann der Stadt und wird sich auch danach richten, wann an bestimmten Straßen möglicherweise ohnehin Bauarbeiten geplant sind.

Ein Großteil der Mängel im Fußverkehr bezieht sich auf eine zu große Neigung von Bürgersteigen und auf fehlende Barrierefreiheit. Zu hohe Gehwegkanten führen zu Problemen für Sehbeeinträchtigte und Rollstuhlfahrer. Das Büro Cooperative schlägt an Orten, wo die Straße überquert werden soll, eine Bordsteinhöhe von drei Zentimetern mit Leitelementen vor, oder eine getrennte Querung mit einer Nullabsenkung für Rollstuhlfahrer und sechs Zentimetern für Sehbeeinträchtigte.

Im Radverkehr geht es besonders häufig um Hindernisse wie Poller und Drängelgitter. Außerdem gibt es Lücken im Wegenetz – auch was Beschilderung und Definition der Führungsform angeht. So könnten laut Jörg Felmeden von Cooperative zum Beispiel Einbahnstraßen für den Radverkehr offiziell in beide Richtungen ausgeschildert werden. Um Lücken zu schließen, könnten außerdem Waldwege für den Radverkehr ertüchtigt werden. Wo Radfahrer auf der Straße fahren, sollen an Kreuzungen zum Abbiegen Radstreifen ausgewiesen werden. Für die Fußgängerbrücken am Wittich und am Campingplatz schlägt Cooperative eine Freigabe für den Radverkehr und das Herstellen rutschfester Oberflächen vor. Fußverkehr soll hier aber weiter Vorrang haben.

Für die Breitenstraße macht das Büro ebenfalls zahlreiche Vorschläge. Für die grundsätzliche Umgestaltung der Straße sammelt die MER derzeit Ideen der Bürger. Sie können bis 30. April per Mail an info@mer-rotenburg.de geschickt werden oder im Briefkasten in der Brückengasse 12 eingeworfen werden.

Auch für die Ortsteile macht Cooperative Vorschläge. Dazu gehört unter anderem ein Brückenaufgang am Storchensee, der auch für Kinderwagen und Fahrräder geeignet ist, ein Ausbau der Mittelinsel am Ortseingang Braach (von Rotenburg kommend) zu einer Querungshilfe und der Ausbau des Waldweges zwischen Atzelrode und Schützenhaus Braach mit einer wassergebundenen Decke für den Radverkehr.

In den Ortsdurchfahrten ist oftmals nicht genug Platz für Radwege. Für eine gemeinsame Nutzung der Straße von Autos und Radfahren schlägt Cooperative die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h vor.

Auch von den rund 20 Rotenburgern, die zur Bürgerbeteiligung gekommen waren, kamen verschiedene Vorschläge. Darunter war zum Beispiel eine Anbindung vom Ortsausgang Erkshausen (Richtung Schwarzenhasel) an den Radweg und Fahrrad-Schutzstreifen für die gesamte Breitenstraße.

Einen Großteil der Veränderungsvorschläge hat das Büro in einer ausführlichen Präsentation dargestellt.

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