Nentershausen: Viele Einwände gegen geplanten Windpark

Das Genehmigungsverfahren für den Windpark Nentershausen läuft. Am Dienstag findet ein Termin im Regierungspräsidium statt, bei denen Bedenken konkretisiert werden können.
Das Genehmigungsverfahren für den geplanten Windpark Nentershausen läuft auf Hochtouren. Ein für das Verfahren sehr wichtiger Termin findet am morgigen Dienstag, 29. Januar, statt: der Erörterungstermin beim Regierungspräsidium. Bürger und Verbände, die schriftlich Einwände erhoben haben, können ihre Bedenken noch einmal konkretisieren. Dazu die wichtigsten Fakten.
Wie sehen die Pläne von Abowind für den Windpark Nentershausen aus?
Abowind will sechs Windkraftanlagen bauen – fünf auf dem Gebiet der Gemeinde Nentershausen und eine auf Wildecker Gebiet. Die Anlagen sind für die Vorrangfläche HEF 15 südlich von Süß und westlich von Richelsdorf beantragt. Sie sollen eine Gesamthöhe von jeweils etwa 240 Metern haben.
Was passiert bei dem Anhörungstermin?
Die Kritiker können ihre Einwände noch einmal mündlich vortragen und konkretisieren. Die Genehmigungsbehörde kann weitere Informationen sammeln und Fragen klären, erläutert Verfahrensführer Christian Rippl vom Regierungspräsidium Kassel (RP) auf Anfrage unserer Zeitung. Eine Entscheidung wird es an diesem Tag nicht geben. Der Erörterungstermin findet statt in der RP-Außenstelle in Bad Hersfeld, Hubertusweg 19, Gebäude A, 4. Stock, Sitzungsraum 1.
Wie viele Kritiker haben Bedenken angemeldet?
63 „Einwänder“ haben schriftlich ihre Bedenken geäußert. Der weitaus überwiegende Teil sind Privatpersonen, dazu kommen Verbände. Einwände gibt es vor allem im Bereich des Naturschutzes und des Immissionsschutzes. Zum Immissionsschutz gehören unter anderem Lärm und Schattenwurf. Themen sind auch der Denkmalschutz und der Brandschutz. ´
Naturschützer betonen auch, dass man nicht nur einzelne Projekte jeweils für sich in einer Beurteilung berücksichtigen dürfe, sondern die Auswirkungen aller auf die Region. Mit dem Start der Rodungsarbeiten bei Heringen-Herfa ziehe sich die Schlinge für den östlichen Landkreis langsam zu, warnt der Nabu.
Wer darf zu dem Erörterungstermin kommen?
Der Termin ist öffentlich. Es können nicht nur die „Einwänder“ kommen, sondern alle interessierten Bürger, betont Christian Rippl. Allerdings ist das Platzangebot begrenzt. Wenn zu viele kommen, kann es schon mal passieren, dass nicht jeder an dem Termin teilnehmen kann. Solche Termine dauern oft lang – ein ganzer Tag ist keine Seltenheit. Manchmal muss die Erörterung auch am nächsten Tag fortgesetzt werden.
Was sagen die betroffenen Bürger in den Gemeinden zu den Plänen?
Die Bürgerinitiative „Rettet das Richelsdorfer Gebirge“ kämpft engagiert gegen den Bau des geplanten Windparks. Die Gemeindeparlamente in Nentershausen und Wildeck haben die bisher vorgelegten – mehrfach geänderten – Pläne von Abowind als unzureichend für eine abschließende Beurteilung abgelehnt.
Den Parlamenten fehlen unter anderem Unterlagen zum Naturschutz und Schallschutz. Auch die Auswirkungen auf das naheliegende Naturschutzgebiet Rhäden seien nicht ausreichend untersucht worden, argumentieren die Gemeinden. Es fehle außerdem ein Brandschutzkonzept. Unklar sei zudem die Wegplanung zu den geplanten Anlagen.