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Investor Exsos will Seniorenheim am Netto-Markt in Oberlengsfeld bauen 

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Von: Jan-Christoph Eisenberg

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So könnte es aussehen: Die Visualisierung zeigt die geplante Seniorenwohnanlage der Firma Exsos zwischen Netto-Markt und Friedewalder Straße aus der Vogelperspektive. Das Hauptgebäude mit großem Innenhof soll 55 Pflegeplätze, das kleinere Nebengebäude 14 barrierefreie Wohnungen beherbergen. entwurf: Exsos
So könnte es aussehen: Die Visualisierung zeigt die geplante Seniorenwohnanlage der Firma Exsos zwischen Netto-Markt und Friedewalder Straße aus der Vogelperspektive. Das Hauptgebäude mit großem Innenhof soll 55 Pflegeplätze, das kleinere Nebengebäude 14 barrierefreie Wohnungen beherbergen. entwurf: Exsos © Exsos

Das Unternehmen Exsos aus dem thüringischen Ilmenau will in der Gemeinde Schenklengsfeld eine Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtung mit 55 Plätzen sowie 14 Mietwohnungen errichten.

Schenklengsfeld – Vorgesehen war dafür bislang das Areal der baufälligen Obermühle. Dagegen spricht allerdings ein für die Bauleitplanung erstelltes Schallschutzgutachten, in dem der Maximalwert von 50 Dezibel für ein Seniorenheim als besonders geschützte Wohnform um zwei Dezibel überschritten wird. Ausschlaggebend dafür seien der Ausbau des Windparks Eichberg sowie der benachbarte Omnibusbetriebshof, erläuterte Bürgermeister Carl Christoph Möller am Donnerstagabend während einer eigens anberaumten Sitzung des Gemeindeparlaments im Dorfgemeinschaftshaus in Hilmes. Als Ersatz wird nun ein 1,8 Hektar großes Areal in der Gemarkung Oberlengsfeld zwischen Nettomarkt und Friedewalder Straße ins Auge gefasst. Den Kauf des Geländes hatte das Gemeindeparlament im vergangenen Jahr noch mit dem Ziel auf den Weg gebracht, ein Wohngebiet mit bis zu 43 Bauplätzen zu schaffen.

Als Vertreter des 1988 in Dänemark gegründeten Unternehmens Exsos, das seit mehr als 30 Jahren Wohn- und Pflegeeinrichtungen entwickelt, stellten Martin Straube und Lutz Schuchard die Pläne für das als Seniorenwohngemeinschaft bezeichnete Projekt am Donnerstag ausführlich vor. Mit Ausnahme der Bodenplatten sollen die Gebäude demnach in selbst entwickelter, standardisierter Typenbauweise komplett aus Holz errichtet werden. Exos arbeite mit einem großen österreichischen Holzbauer zusammen und setze überwiegend eigene Handwerkerteams ein. Das Hauptgebäude mit großem Innenhof und Café könne durch seine Bauform sowohl für die klassische stationäre Pflege als auch für sogenannte ambulant betreute Wohngemeinschaften genutzt werden. Ein konkreter Betreiber stehe noch nicht fest.

In der unmittelbaren Nachbarschaft zu Geschäften, Zahnarzt sowie Sport- und Freizeiteinrichtungen sahen sowohl der Rathauschef als auch die Unternehmensvertreter einen Vorteil gegenüber dem ursprünglichen Bauplatz. Statt der zunächst angedachten 28 barrierefreien Wohnungen können hier – ebenfalls aus Schallschutzgründen – allerdings nur 14 realisiert werden. Als Resultat eines Gutachtens zur Geräuschentwicklung zugeschlagener Autotüren und ineinandergeschobener Einkaufswagen auf dem Supermarktparkplatz verzichte man auf eines von zwei angedachten Nebengebäuden.

Mit den Bauarbeiten will Exsos voraussichtlich im Mai kommenden Jahres beginnen. Vorher müssen jedoch die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden: Der Flächennutzungsplan weist das Areal bislang als Sondergebiet für einen nie verwirklichten Gartenbaubetrieb aus.

Um das zu ändern, fassten die Mandatsträger am Donnerstag einstimmig einen Aufstellungsbeschluss und setzten damit ein Bauleitverfahren für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan sowie die parallele Änderung des Flächennutzungsplans in Gang. Gleichzeitig hoben sie die kürzlich angestoßene Aufstellung eines Bebauungsplans für das Gebiet an der Obermühle wieder auf. (Jan-Christoph Eisenberg)

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