Bad Hersfeld: Neues ambulantes Operationszentrum am Klinikum

Auf der Station West 2 am Kreisklinikum Bad Hersfeld gibt es ein neues Zentrum für ambulante Operationen. Das besondere an der Station: Ein Patient betritt morgens das Krankenhaus, wird durch verschiedene Vorbereitungsstationen im Haus begleitet und kann es noch am gleichen Tag wieder verlassen.
Mit dem neuen ambulanten Operationszentrum will das Klinikum Bad Hersfeld die Weichen für die Zukunft stellen. Damit bündele diese Einrichtung die über viele Jahre hinweg gesammelte Expertise im Bereich des ambulanten Operierens. „Der Aufbau des ambulanten Operationszentrums ist eine Wette auf die Zukunft unseres Klinikums und ein wichtiger Schritt in Richtung intersektoraler Zusammenarbeit mit unseren Kollegen“, sagte PD Dr. Dalibor Bockelmann, Medizinischer Direktor des Klinikums.
„Das ist keine absolute Neuerung und wird für eine Vielzahl von Eingriffen bereits seit Jahren durchgeführt“, so Holger Hildebrand, Leiter des neuen Bereichs. „Aktuell und vor allem auch in der Zukunft wird der sogenannte Katalog derjenigen Eingriffe, die ambulant durchgeführt werden können, aber weiter wachsen.“ Konkret nennt Hildebrand hier Brüche an Händen oder Beinen, Operationen an der Hand oder dem Auge, aber auch Leistenbrüche oder gynäkologische Eingriffe. „Beispielsweise auch die Entfernung der Mandeln bei Kindern, für die die kleinen Patienten teilweise noch einen oder zwei Tage auf Station bleiben müssen, können wir bereits ambulant durchführen.“
Für den neuen Bereich denken sein Team und er bestehende Prozesse neu: Mit zeitgemäßen Routinen und Arbeitsabläufen, die beispielsweise auf digitale und papierlose Kommunikation setzen. „Im Fokus unseres Tuns steht die Sicherheit des Patienten; das betrifft die Planung der Einrichtung, die Qualifikationen der Mitarbeiter oder auch die technische Ausstattung. Wir liegen hier weit über dem Standard“, so Hildebrand weiter. So sind alle Zimmer etwa mit einer Kamera ausgestattet, sodass das Pflegeteam Notfälle sofort erkennen und im Notfall eingreifen kann. Zudem werden die Patienten von einer Krankenpflegerin mit Anästhesie-Spezialisierung betreut.
Ambulant operiert wird nur der Patient, der nach eingehenden Untersuchungen dafür geeignet ist, 24 Stunden nach dem Eingriff durch eine vertraute Person begleitet wird und sowohl während als auch nach dem Eingriff „fit“ ist.
Wichtig sei dem Team auch, so Hildebrand, dass der Patient sich wohlfühlt. Deshalb habe man bei der Gestaltung und Ausrichtung der neuen Station vor allem Wert auf Wohlfühlcharakter gelegt. „Meist sind es schon die kleinen Dinge, die einen guten Eindruck hinterlassen“, so Markus Glock, Pflegerischer Leiter der Station. So wirken die Räume hell und freundlich, sind zum Teil mit Foto-Tapete ausgestattet, es gibt eine Gemeinschaftsküche mit Tee- und Kaffeestation sowie freies Wlan.
Für den Patienten selbst, ergänzt Hildebrand, sei es eine erfreuliche Entwicklung, da er schnell nach Hause in sein vertrautes Umfeld zurückkommen kann: „Da, wo wir uns wohlfühlen, werden wir auch schneller wieder gesund“, sagt der 46 Jahre alte Mediziner. (Daniel Göbel)