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Noch keine Hebammen-Not: Klinikum in Bad Hersfeld in stabiler Position

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Von: Kim Hornickel

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Ein Geschenk für die ganz Kleinen: Silke Kries von der Geburtshilfestation zeigt handgefertigte Mützchen, die eine Klinik-Mitarbeiterin für die kleinen Gäste näht.
Ein Geschenk für die ganz Kleinen: Silke Kries von der Geburtshilfestation zeigt handgefertigte Mützchen, die eine Klinik-Mitarbeiterin für die kleinen Gäste näht. © Hornickel, Kim

Trotz fehlender Fachkräfte, unter anderem in medizinischen Berufen, hat das Klinikum in Bad Hersfeld keinen Nachwuchsmangel bei den Hebammen zu verzeichnen, erklärt die leitende Hebamme Sabine Jäger.

Hersfeld-Rotenburg – Vielen Geburtsstationen, auch in Hessen, mangelt es jedoch an qualifiziertem Nachwuchs, um alle Geburten und den Schichtdienst abzudecken. Teilweise müssen Kliniken, darunter die Helios-Klinik in Hünfeld, sogar den Kreißsaal zeitweise schließen, weil ihnen das Fachpersonal fehlt (wir berichteten). Am Klinikum in Bad Hersfeld sei die Lage durch den Ausbildungsbetrieb im eigenen Haus besser aufgestellt, erklärt Jäger.

Viel Platz für die werdenden Mütter: Im Kreißsaal des Klinikums in Bad Hersfeld können die werdenden Mütter ihr Kind in einer Gebärwanne zur Welt bringen. Unzählige Geburten hat Sabine Jäger, leitende Hebamme am Klinikum, hier schon begleitet.
Viel Platz für die werdenden Mütter: Im Kreißsaal des Klinikums in Bad Hersfeld können die werdenden Mütter ihr Kind in einer Gebärwanne zur Welt bringen. Unzählige Geburten hat Sabine Jäger, leitende Hebamme am Klinikum, hier schon begleitet. © kim hornickel

Die erfahrene Hebamme arbeitet bereits seit über 30 Jahren am Klinikum in Bad Hersfeld und weiß, dass nicht alle Hebammenstudentinnen nach der Ausbildung am Klinikum in Bad Hersfeld bleiben möchten. „Es kommt darauf an, ob wir freie Stellen haben und da wir mit der Hochschule Fulda zusammenarbeiten, möchten manche auch wieder zurück in die Heimat.“

Bisher seien jedoch freie Stellen ohne Probleme nachbesetzt worden, sagt Jäger. Und das, obwohl es vom Ausbildungsstart bis zur ausgelernten Fachkraft immer längere dauere. „Es sind immer mehr Qualifikationen nötig“, sagt Jäger.

Im Klinikum arbeiten derzeit 16 Hebammen, nicht alle seien jedoch in Vollzeit beschäftigt. Einige seien neben ihrer Anstellung noch freiberuflich tätig und betreuen Frauen vor und nach der Geburt, bieten Anwendungen wie Akupunktur und Aromatherapie an. „Die vollbeschäftigten Mitarbeiterinnen sterben aus. Wer noch voll arbeiten möchte, den würden wir mit Kusshand nehmen“, fügt Claudia Walter, Bereichsleiterin im Mutter-Kind-Zentrum am Klinikum hinzu.

Jäger fasst den Aufgabenberg, der eine Hebamme erwartet, zusammen: „Statistisch kommen auf eine Hebamme im Jahr 118 Geburten, die von der Krankenkasse finanziert werden.“ Das sei jedoch nicht alles. „Wir übernehmen ja noch weitere Aufgaben, wie ambulante Geburten, viel Dokumentation und einiges mehr.“

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