Posch kippt den Verbund

Bad Hersfeld/Kirchheim. Alarm für die heimische Wirtschaft schlug gestern die Erste Kreisbeigeordnete Elke Künholz.
Nachdem das Land Hessen im Juni vergangenen Jahres angekündigt hat, sich aus der finanziellen Förderung der Verbundausbildung zurückzuziehen, fürchtet sie nun, dass unser ländlicher Raum bei der Fachkräfteausbildung unter die Räder kommt.
„Das Land Hessen will das Projekt Verbundausbildung sterben lassen“, sagte die Sozialdezernentin des Kreises gestern im Laborbetrieb des Baukonzerns Strabag am Weinberg in Bad Hersfeld.
350 Azubis gefördert
Dort wollte Künholz eigentlich die Ausbildungsinitiative vorstellen, die seit 1990 der kreiseigene Beschäftigungsverein VIA über das Projekt Pro Job (Ausbildung in Partnerschaften) koordinierte. 350 junge Leute haben in zehn Jahren im heimischen Raum über die so genannte Verbundausbildung den Sprung ins Berufsleben geschafft. Fördermittel der europäischen Union und des Landes Hessen sicherten die lokale Ausbildungsinitiative, in der Firmen gemeinsame Sache machen, um Lehrstellen anbieten zu können, die ein Unternehmen alleine fachlich nicht sicherstellen könnte.
Eine Zusammenarbeit, die besonders im heimischen Raum Sinn macht. Dort gibt es viele kleine und mittelständische Firmen, die in ihren Ausbildungsmöglichkeiten sehr spezialisiert und damit eingeschränkt sind. Deswegen fände es auch Jens Hartmann von der IHK im Kreis Hersfeld-Rotenburg sehr schlimm, wenn die Verbundausbildung scheitern würde.
2,7 Millionen Euro sind für die „Ausbildung in Partnerschaften“ in den Landkreis geflossen. Dabei stellte die europäische Union über den Europäischen Sozialfonds (ESF) Geld zur Verfügung. Die andere Hälfte sattelte das Land Hessen obendrauf. LEHRHERREN
Von Kurt Hornickel