Rettungsplan für Umweltbildungszentrum in Licherode in Sicht

Das Umweltbildungszentrum (UBZ) in Licherode befindet sich seit Januar 2023 in einem Insolvenzverfahren. Jetzt wurde ein Rettungsplan erarbeitet.
Licherode – Das Umweltbildungszentrum (UBZ) in Licherode befindet sich seit Januar 2023 in einem Insolvenzverfahren. Maßgeblich war es die Corona-Pandemie, die dem UBZ wirtschaftlich den Boden entzogen hat. Auch Inflation, gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise und die Erhöhung des Mindestlohns machten es dem Schullandheim schwer, schwarze Zahlen zu schreiben (wir berichteten).
Laut Dr. Andreas Brethauer, amtierender Bürgermeister von Alheim, würde nun die Möglichkeit bestehen, das UBZ noch einmal zu entschulden und mit einem tragfähigen Konzept dessen Zukunft zu sichern. „Für die Ausarbeitung eines fundierten, vor allem betriebswirtschaftlich tragfähigen Konzepts und der Eruierung nötiger Investitionen ist die Zeit aber denkbar knapp. Denn sollte sich nicht unmittelbar eine Lösung finden, würde der Betrieb des UBZ eingestellt werden“, so Brethauer.
Eine solche Lösung wurde nun in vielen Gesprächen unter Hochdruck erarbeitet: Die Formierung einer Koalition aus Kommunen und privaten Trägern. Diese Koalition würde eine gGmbH gründen – so bleibt das Risiko auf das angedachte Stammkapital von insgesamt 25 000 Euro beschränkt. Sollten sich wie geplant fünf Gesellschafter finden, würde das für jeden ein Risiko von 5000 Euro bedeuten. Verglichen mit der Höhe der jährlichen Alheimer Haushalte, sei das ein überschaubarer Betrag.
„Es bleibt das Restrisiko – das will ich nicht verschweigen – dass wir in ein paar Jahren vor der gleichen Frage stehen. Doch das Umweltbildungszentrum behandelt eine dringende Frage unserer Zeit: Wie können wir nachhaltig mit unserer Umwelt umgehen? Und es geht hier nicht nur um die Arbeitsplätze hoch motivierter Mitarbeiter, das UBZ ist als ehemaliges EXPO-Projekt nach wie vor ein Leuchtturm unserer Region! Maßgeblich entstanden ist die Idee des Umweltbildungszentrums einmal in den Wohnzimmern der Licheröder – es ist also auch ein echtes Bürgerprojekt“, sagt Dr. Brethauer.
Das Gebäude, in dem das Umweltbildungszentrum aktuell untergebracht ist, gehört der Gemeinde. Alternative Verwendungen seien kaum in Aussicht, sodass beim Scheitern des Vorhabens ein leer stehendes Gebäude in Alheim stünde. „Auch die immer wieder auftauchenden Gerüchte, dass das UBZ die Gemeinde jährlich Unsummen kosten würde, kann ich nicht bestätigen.“ (Carolin Eberth)
Breites Angebot im Umweltbildungszentrum
Vor mehr als 25 Jahren wurde das Ökologische Schullandheim und Tagungshaus in Licherode gegründet. Hierfür wurde ein alter Bauernhof ökologisch saniert und umgebaut. Dieser bietet heute insgesamt 60 Betten für Gäste, Gruppenräume, Büros und Werkstätten. Aus dem Ökologischen Schullandheim wurde mit der Zeit ein Umweltbildungszentrum (UBZ) mit Angeboten nicht nur für Kinder, sondern auch wissenschaftlich basiert für Erwachsene.
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